Meine Empfehlungen
im Internet:
Wie ein Lauf "übers" Meer: Der Nordseelauf 2009 von der Insel Neuwerk nach Cuxhaven.
Es ist wohl eines der ungewöhnlichsten Sportereignisse, zumindest in Deutschland: Der Nordseelauf.
Eine Woche lang findet, bis auf einen Ruhetag, jeden Tag ein ca. 10 Kilometer langer Lauf für Jedermann und Jederfrau an einem Ort der niedersächsischen Nordseeküste statt - und das Ganze im Jahr 2009 schon zum achten Mal. 275 Läuferinnen und Läufer nahmen im diesem Jahr an diesem Sportereignis teil. Wohlgemerkt: An allen sieben Läufen, als "Tourläufer" (mit Läufen in Wilhelmshaven, auf Borkum, in Butjadingen, Neuharlingersiel, auf Spiekeroog und in Otterndorf). Täglich kommen dann noch hunderte Einzelläufer hinzu.
Ist dies alles schon außergewöhnlich, so wird dem Ereignis in der letzten Etappe traditionell noch die Krone aufgesetzt: Der Abschlusslauf findet von Neuwerk nach Cuxhaven statt, zum Stadtteil Dunen. Eine 12,5 Kilometer lange Strecke, die von der zum Bundesland Hamburg gehörenden, an der Elbmündung gelegenen Nordseeinsel Neuwerk einmal quer durch den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer bis an den Strand von Dunen in Cuxhaven verläuft. Die Gezeiten bieten hierfür bei Ebbe ein Zeitfenster von ca. drei Stunden. So lange steht die Wegstrecke den Läufern zur Verfügung, die meiste Zeit geht es durch Schlick und Matsch, flaches, manchmal aber auch durch knietiefes Wasser. Direkt nach Ende des Laufes versinkt die Laufstrecke dann wieder in den Fluten der Nordsee.
Dieses spektakuläre Ereignis kann ich 2009 von Cuxhaven-Dunen aus erleben, als Zuschauer, wohlgemerkt. Laufen tut meine Herzallerliebste, schon die gesamte Woche lang, bei jedem der Läufe des Nordseelaufs.
Also finde ich mich etwa zum Zeitpunkt des Starts des Laufes auf der Insel Neuwerk am Zielpunkt im "Stadion am Strand" ein, wo zu dem Zeitpunkt noch ein großes und fröhliches Beachhandball-Turnier stattfindet. Doch schon deutlich vor dem Eintreffen des Siegers ziehen sich die Handballer zurück und überlassen den wackeren Läufern das Feld. Der Sieger bei den Männern, ein fast 40jähriger Läufer, trifft nach der für mich unvorstellbaren Zeit von 43:18 Min. ein - viereinhalb Minuten vor dem Zweitplatzierten. Die schnellste Frau läuft diese brutale Strecke auch in unter einer Stunde: In 54:48 Min. Respekt!
Mein Respekt und meine Bewunderung gebührt jedoch nicht nur den Siegern. Nein, alle Läuferinnen und Läufer, die sich durch die Strecke quälen, finde ich als fauler Zuschauer einfach nur beeindruckend. Vielen sind die Strapazen ins Gesicht geschrieben, einige zeigen aber auch noch eine verblüffende Lockerheit. Und im Ziel glückliche Gesichter, sehr glückliche. Die meiste Zeit stehe ich also kurz hinter der Abbiegung auf die Zielgeraden und muss einfach klatschen...
Trotzdem: Für einen Hobby-Fotografen sind die Lichtverhältnisse und der großartige Himmel an diesem 20. Juni so reizvoll, dass mir trotz meines "Klatsch-Bedürfnisses" doch ein paar Fotos gelingen, die ich hier einfach mal zusammen stelle.
Nun gut, der Lauf ist kein Riesenereignis und kein "Event", sondern eher freundlich und übersichtlich. Es geht offenbar sehr persönlich zu und man feuert seine Laufkollegen und somit ja eigentlich auch Konkurrenten auch schon mal kräftig an. Der offenbar perfekt organisierte Lauf hätte aber am Ziel trotzdem mehr als die 50 bis 100 Zuschauer verdient gehabt, die bei fast stürmischen Winden ausharren! Denn: Auch das ist großer Sport!
Zu den Fotos von dem Lauf hänge ich noch einige, eher zufällig in Cuxhaven aufgenommene Bilder an - sicherlich ohne den Anspruch, die Stadt Cuxhaven damit auch nur so halbwegs wirklich erfasst zu haben.
Werbeschild für den Nordseelauf in Cuxhaven-Dunen.
Blick von der Strandpromenade in Dunen hinüber zur Insel Neuwerk. Die ist ganz schön weit weg! Ein langer Weg für die Läufer und Walker!
Und die Laufbedingungen sind alles andere als angenehm: Warnung vor Schlickfeldern.
Blick vom außerhalb der Ortschaft liegenden Zielort zum Startort des Laufs, der Insel Neuwerk: Das sind die paar Kleckse da hinten am Horizont. Die Insel erscheint über das Wattenmeer wie eine Fata Morgana unendlich weit weg zu sein.
Das Stadion am Meer, Zielort des Nordseelaufs. Die Werbefahnen flattern stramm - und zeigen: Es weht kräftiger Wind.
Zunächst findet im Stadion jedoch noch ein großes, niedersächsisches Beachhandball-Turnier statt. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass es "Beachhandball" überhaupt als Sportart gibt.
Ein ganzer Strand voller Handballer...
... mit zum Teil interessanten Team-Namen. Hier die "Steineschmeißer".
Gruppenfotos zum Ende des Handball-Turniers - dann dient das Stadion am Strand als Zielraum für die Läufer. Oben im Hintergrund reden sich die Stadionsprecher schon mal warm.
Der Zieleinlauf für die Läufer am Stadion. Die Zeitmessung zeigt um 17:14 Uhr 00:00:00 an... Direkt danach findet auf der Insel Neuwerk der Start der Läufer statt (Die Walker sind schon eine halbe Stunde auf dem Weg).
Direkt zu dieser Zeit treffen zwei Traktoren im Zielraum ein, die in Anhängern die Kleidertaschen der Läufer von der Insel bringen.
Eine Minute läuft die letzte Etappe des "EWE Nordseelauf 2009" jetzt.
Und während sich die vielen Läufer auf den Weg machen, werden ihre persönlichen Dinge auf dem Strand zur Abholung vorbereitet.
Hier sieht man den Beginn der Zielkurve zum Stadion... Die kleinen schwarzen Pünktchen am Horizont sind der Startort Neuwerk.
Der Zielbogen.
Spaziergänger. Dort hinten in der Fahrrinne der Elbmündung passieren unablässig Hochseeschiffe die Szenerie.
Einer der zahlreichen Streckenposten mit der charakteristischen orange-gelben Fahne auf der Suche nach den ersten Läufern.
Irgendwo dort hinten müssten nach ca. 40 Minuten langsam die ersten Läufer zu sehen sein...
... während einige Zuschauer noch entspannt über die Laufstrecke schlendern.
Irgendwo müssen doch die ersten Läufer kommen...?
Und Tatsache! Der Sieger naht! Mit unvorstellbar elanvollen Schritten! Vom Zweiten und weitern jedoch weit und breit noch nichts zu sehen.
Der Sieger des Rennens, Matthias Wilshusen vom Wolfenbütteler "Laufclub BlueLiner", pflügt förmlich durch das stehende Wasser der Zielgeraden entgegen, die rechts an den rot-weißen Absperrband gerade noch zu erkennen ist.
Zwei Minuten nach seinem Zieleinlauf steht der Sieger Matthias Wilshusen, Deutscher Seniorenmeister über 10.000 Meter und schon mehrfacher Sieger in Cuxhaven, schon völlig entspannt plaudernd im Zielraum. Das Watt hat aber Spuren hinterlassen.
Langsam müssen doch auch weitere Läufer zu sehen sein...?
Und tatsächlich: Um Platz zwei gibt es sogar noch einen Sprint - über vier Minuten nach Ankunft des Ersten.
Der Zweite, Jörg Brunkhorst vom SV Nordenham, voller Freude - und der Dritte, Alexander Heemcke, auf dem Weg zum Ziel.
Die letzten zwanzig Meter geht es, ganz fies, durch lockeren Sand... Oft gab es schöne Szenen im Zielraum, so wie hier, wo die 12. bis 15. Hand in Hand ins Ziel laufen, nachdem man zuvor aufeinander gewartet hatte.
Die Zahl der eintreffenden Läufer nimmt langsam aber beständig zu.
Ein Wettrennen mit dem Ozeanriesen gefällig?
Die ersten klatschenden Zuschauer, kurz vorm Ziel direkt neben der Laufstrecke.
Das Ziel vor Augen, die letzten Meter durchs Watt.
Die "Helden des Wattenmeers" direkt vor dem Ziel. 285 Männer und 212 Frauen erreichten es! Alle Achtung!!
Die Schuhe der meisten Läuferinnen und Läufer sind wohl hin.
Abendstimmung in Cuxhaven-Dunen.
Die Sonne verabschiedet sich dann vom diesjährigen Nordseelauf mit einem grandiosen Sonnenuntergang.
Im Fischereihafen von Cuxhaven.
Ein schöner Kutter und ein schönes Haus im Hafen.
Ein Fischereihafen an der Nordsee braucht natürlich auch ein... "Krabbenschälzentrum"!
In den Hapag-Hallen Cuxhaven finden sich heute Ausstellungen über die Ausreise nach Amerika ab Cuxhaven.
Der Ausleger des mächtigen, 80 Meter hohen Schwimmkrans "Samson" im Hafen von Cuxhaven.
Die "Freie und Hansestadt Hamburg" - mitten im Hafen von Cuxhaven. Lange Zeit, seit Jahrhunderten bis 1993, gehörte ein großer Teil des Hafens von Cuxhaven dem Bundesland Hamburg.
Aber die Hamburger Polizei ist in Cuxhaven noch da.
Turm an den Hapag-Hallen.
"Oans, zwoa, gsuffa"! Bayerisches mitten im Cuxhavener Hafen - sogar der Himmel passt dazu!
Bojen am Wasser- und Schiffartsamt in Cuxhaven.
Das Feuerschiff Elbe 1 wies früher den Schiffen in der Elbmündung den Weg. Berühmt ist es, wunderschön ist es - und nutzlos ist es mittlerweile weitestgehend. Man kann es jedoch besichtigen, und es gibt Gastfahrten.
Das Semaphor, eine Anlage zur Information der Schiffe über Windstärke und Windrichtung. Errichtet 1883/84.
Der Schrecken der Seefahrt im Krieg: Eine Mine. Hier auf dem Denkmal für die gefallenen Minensucher beider Weltkriege.
Das Fort Kugelbake - erbaut ab 1869, also nicht erst im Weltkrieg errichtet.
Auf dem Deich im Bereich der Kugelbake, dem Wahrzeichen des Stadt Cuxhaven.
Die Strandpromenade in Cuxhaven-Dunen.
Kitsch findet man zuweilen auch - hier in Dunen.
Historischer Briefkasten in Cuxhaven.
Social Bookmarks:
Twittern
Meine Buch-Empfehlungen:
Dirk Matzen
(Abdruck oder Nutzung von Text und/oder Bildern - auch in Teilen! - nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors!)