Meine Empfehlungen
im Internet:
Wunderschön: der Höhenweg zum Berg Ponten entlang der Baumgrenze auf ca. 1800 m - mit dem linken Bein in Deutschland, mit dem rechten Bein in Österreich.
Als ich an dieser kleinen Scharte ankam, die für einen durchschnittlichen Bergwanderer überhaupt nicht der Rede wert gewesen wäre, musste ich schreien. Nun ja, zumindest laut ausrufen. Nicht gerade vor Glück oder Begeisterung. Nein, vor Schreck und vor Angst musste ich laut ausschreien, dass es HIER für mich nicht weiter ginge!!
Spätestens in diesem Moment platzte mein alter Kindertraum von einer beruflichen Karriere als "Bergsteiger" endgültig! Dieser hatte eh nur recht kurze Zeit im Alter von sechs oder sieben Jahren bestanden und war ab acht Jahren Alter durch meine Begeisterung für Apollo 8 und die darauf folgenden aufregenden Raumfahrtmissionen direkt von dem Berufswunsch "Astronaut" abgelöst worden.
Das ist er: Der Breitenberg, 1880 Meter hoch, von Bad Hindelang aus betrachtet. Das Gipfelkreuz an seiner (von Hindelang aus gesehen) höchsten Stelle ist hier gar nicht zu erkennen.
Aber jetzt in diesem Moment gerade waren wir auf dem Weg zum Gipfel vom Breitenberg in der Nähe von Bad Hindelang im Oberallgäu, und meine Freundin und ich befanden uns in etwa 1870 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Zum Gipfel des Breitenbergs waren es nur noch knapp 20 Höhenmeter - und plötzlich stand ich als Voraus-Wandernder vor dem Nichts. Denn der Aufstieg zum Kamm des Breitenbergs endete - für mich - etwas abrupt. Urplötzlich tauchte vor mir ein durchaus steiler Abhang auf, der nach meinem Gefühl erst in dem urplötzlich direkt vor mir sowie 1050 Meter unter mir liegenden Ort Bad Hindelang endete (natürlich habe ich dies nur so empfunden, aber 200-300 m ging es tatsächlich steil bergab).
Um weiter auf den Gipfel zu kommen musste ich noch ein kleines Stückchen hoch - vor mir dann nur noch ein winziger, nicht mal kniehoher Absatz vor dem "Abgrund", ein Stück hinter mir meine berg- und klettererfahrene Freundin sowie ein ebenfalls recht steiles Stück hinunter ins Tal, aus dem wir aus dem Örtchen Hinterstein aus 866 Metern Höhe bis hierhin gewandert sind.
Von Hinterstein aus gesehen: Abendstimmung über dem Gipfel des Breitenbergs.
Dieses Wegstück erschien mir unmöglich zu bewältigen - mir, der ich von der Schleswig-Holsteinischen Westküste stamme und bis zu meinem 15. Lebensjahr keine höheren Erhebungen als die rund neun Meter hohen Deiche, sowie, als Gipfel des Landkreises Dithmarschen, den Rugebarg in Welmbüttel (72 Meter Gipfelhöhe über NN!) kennen gelernt habe. Im späteren Leben war ich dann hin und wieder mal im Harz, habe dort den Rammelsberg (immerhin bis 635 Meter über NN!) zumindest teilweise erklommen und von dort den wunderbaren Ausblick auf Goslar genossen, bin auch mal auf dem Wurmberg (971 Meter) gewesen - wenn auch mit der Seilbahn.
Der Weg hinauf zum Breitenberg von Hinterstein aus.
Es ist nicht mehr weit zum Gipfel des Breitenbergs. Das Gipfelkreuz ist schon zu sehen und scheint nah, links davon ist ein noch etwas höherer Felsen, der jedoch nur von dieser Seite aus zu sehen ist.
Als weitere "Bergerfahrung" vor diesem Urlaub im Oberallgäu konnte ich dann noch eine Wanderung auf Korsika in die Waagschale werfen, wo ich einmal vom direkt am Meer gelegenen Campingplatz in Algajola in sengender Hitze hinaufgewandert bin zum berühmten "Zitronenort" Sant'Antonino in 521 Metern Höhe. Triefend nass geschwitzt kam ich damals dort an - um binnen höchstens fünf Minuten einen Liter köstliches, ungesüßtes Zitronenwasser in mich hineinzu-schütten. Und anschließend kam ich dann in meinen Sommer-Sandalen auch noch heil wieder herunter. Nun: allzu steil war dieser Weg damals nun auch wieder nicht - weiß ich heute mittlerweile...
Auch bin ich schon ein paar mal mit dem Auto durch die Alpen gefahren und mit dem Flugzeug über sie hinweg geflogen.
Das ist doch einfach traumhaft: Der Blick vom Balkon unserer Ferienwohnung in Hinterstein. Die schroffen Felsen sind die "Pfannenhölzer" mit bis zu 2029 Metern Höhe.
Und das waren dann tatsächlich auch schon die gesamten Bergerfahrungen, die ich vorweisen konnte, bis es mich im Juli 2009 auf Vorschlag und in Begleitung meiner Liebsten in die Allgäuer Alpen ins Oberallgäu führte. Auf Empfehlung einer dort in der Nähe lebenden Freundin waren wir im Ort Hinterstein abgestiegen. Hinterstein gehört zur Gemeinde Bad Hindelang und liegt genau so, wie er klingt: Am Ende eines breiten Tals, das danach nur sehr verengt und ohne öffentliche Straße weiterläuft, sowie an drei Seiten von Bergen umgeben. Nein, nicht solchen Bergen, wie ich sie aus dem Harz oder den Harburger Bergen kenne! Sondern umgeben von ganz richtigen Bergen! So richtig hoch mit gewaltigen schroffen, kahlen Felsen oben drauf. Sehr beeindruckend für einen tief verwurzelten Flachländer. Und, ja wirklich: Wunderschön!
Der mittlere Ortsteil mit der Kirche des langgestreckten Dorfes Hinterstein. Im Hintergrund kann man den Zipfelsbach aus dem Höhenzug abfallen erkennen.
Man findet eine Menge in Hinterstein! Obwohl - vieles findet man andererseits in Hinterstein auch nicht. Der Ort hat glücklicherweise den meisten Verlockungen der Tourismus-Industrie widerstanden: es gibt keine großen Hotels, keine "Party-Meile", kein besonderes Unterhal-tungsprogramm (hin und wieder Dorftheater und einmal die Woche gibt es ein "Gästeschiessen" - wobei ich mich fragte, wer da eigentlich auf wen oder was schießt...).
Dafür bietet der Ort Hinterstein aber jede Menge Ursprünglichkeit, Ruhe, einige kleine, freundliche Ferienwohnungen, ein paar aktive Landwirte, einen Dorfladen, Künstler, ungeheuer nette Leute, ein kleines und überaus phantasievolles Kutschenmuseum, ein kostenfreies Schwimmbad (die "Prinze-Gumpe"), einen meistens glasklaren Bergfluss und nicht mal eine Handvoll Gaststätten - die dann auch schon spätestens um 20 Uhr Feierabend machen. Zu späterer Uhrzeit fasziniert dann noch der phantastische Sternenhimmel in dem tiefdunklen Ort.
Der hinterste Ortsteil von Hinterstein.
Aber das Highlight des Ortes sind sicher die zahlreichen ausgewiesenen Wanderwege, die in und um Hinterstein ihren Ausgang nehmen und für jeden konditionellen Stand und jeden Schwierig-keitsgrad etliche Möglichkeiten bieten. Auch ist Hinterstein der Ausgangspunkt, um auf der nichtöffentlichen Straße per Bus zum Giebelhaus und von dort in die hochalpinen Gebiete der Allgäuer Alpen zu gelangen.
Aber wie schon angedeutet: Eine rechte Vorstellung von dem, was mich hier "in den Bergen" so erwartete, hatte ich nicht! Die Ankunft Mitte Juli war dann eher unangenehm: Temperaturen, Wolken und Regen waren etwa so wie Anfang März im heimatlichen Hamburg! Weiter oben in der Bergen schneite es sogar an dem Tag. Folglich führte uns der erste kurze Spaziergang im strömenden Regen nur auf vier bis fünf Deichhöhen über dem Ort - und ließ mich spüren: Mehr gibt meine Kondition durchaus her!
Die Hornbahn fährt von Bad Hindelang hinauf zum Imberger Horn. Hier, an der Bergstation in 1222 Metern Höhe, starten Wanderwege, Downhill-Wege für Mountainbiker und im Winter mehrere Rodelbahnen.
Also steigerte sich unser Programm, und das ganz schön flott: Am zweiten Tag ging es, als sich das Wetter beruhigt hatte, in Bad Hindelang mit der Hornbahn hinauf auf 1222 m zum Imberger Horn (also das jetzt mein neuer "Höhenrekord" nach den 971 Metern vom Wurmberg im Harz), wo wir einen Bekannten mit seinem Mountainbike beim "Downhill" im Bike Park Hindelang beobachteten, um dann gemütlich, nein, nicht auf den Gipfel, sondern: wieder hinunter zu spazieren. Die Wanderschuhe wollen ja auch eingelaufen werden.
Die Zipfelsalpe (in 1526 Metern Höhe) ist der kleine Klecks an der rechten Seite. Sie war das Ziel unser ersten "richtigen" Wanderung. Ganz links am Bildrand der Gipfel des Iseler.
Tags darauf gab es dann einen "richtigen" Versuch mit einer Wanderung: Wir wollen zur "Zipfelsalpe". Eine Alpe (so werden hier die Almen genannt), so hatte ich zuvor schon gehört, sei immer ein netter Ort: Man könne dort in der Hütte eine Rast machen, sich etwas zu trinken und zu essen kaufen. Klar: Da wollte ich hin, essen und trinken tue ich schließlich allzu gerne! Verblüfft war ich, wie steil der Weg von Hinterstein aus hinauf geht. Das hatte ja nichts mehr gemein mit dem Spazierweg des Vortages! Wir schrauben uns förmlich in die Höhe, schwitzen, haben immer wieder wunderschöne Blicke auf das Ostrachtal mit Hinterstein, kommen immer wieder an den "Zipfelsbach", der hier eigentlich immer ein Wasserfall ist. Irgendwann wird es flacher, beinahe eben - und nach gut zwei Stunden sind wir tatsächlich an der Zipfelsalpe in 1526 Metern Höhe! Schon wieder: Höhenrekord! Der Blick von hier schlägt mich in den Bann, die Brotzeit mit zwei Scheiben Brot und zwei übermäßig dicken Scheiben köstlichsten Bergkäse entschädigt üppig für jeden vergossenen Schweißtropfen und lässt einen die Anstrengung schnell völlig vergessen!
Der Zipfelsbach - oftmals mehr Wasserfall als Bach.
Aber der ungemein starke und fast eisige Wind vertreibt uns viel schneller von der Alpe, als wir eigentlich wollen. Aber wir mussten an diesem Tag ja auch noch nach Bad Hindelang, weil wir an der Kurverwaltung noch Kleinigkeiten zu erledigen hatten. Also wählen wir den direkten Weg von der Zipfelsalpe nach Hindelang. In meiner Begeisterung registriere ich zunächst gar nicht recht, dass dieser Weg quer über den Hausberg von Hindelang, den "Iseler" führt. Der Wanderweg dorthin ist zuweilen durchaus steil, aber ganz gut begehbar und nach einiger Zeit befinden wir uns ohne allzu große konditionelle Schwierigkeiten auf dem Kamm des Iseler. Der empfängt uns mit einem Hinweisschild nach rechts: "Gipfel 5min". Erst in dem Moment merke ich sie, die gewisse Magie, die von Berggipfeln ausgeht. Ich muss dorthin!
In saftigem Grün: die Zipfelsalpe. Die bewirtschaftete Alpe bietet köstliche Brotzeiten...
... und eine großartige Aussicht: Links der "Große Daumen" (2280 m), rechts die "Rotspitze" (2033 m).
Dieser Weg ist nur ein ganz klein wenig schwieriger. Und mit meiner Konzentration auf den Weg bemerke ich kaum, dass es sowohl links, als auch rechts vom Weg abwärts geht - wenn auch nicht allzu steil. Nach dann wohl eher zehn statt fünf Minuten stehe ich auf dem Gipfel des Iseler neben dem Gipfelkreuz - ein wenig erschöpft, ein wenig stolz - aber vor allem ziemlich verblüfft, wie viele Leute sich hier in 1876 Metern Höhe (Höhenrekord!) herumtreiben: Alte, Mittelalte, Jugendliche und verblüffend viele Kinder.
Der Blick über die mir noch völlig unbekannten Berggipfel in der Umgebung fasziniert mich sehr - und ich kann ihn hier in vollen Zügen auskosten. Leider ist es mir nicht vergönnt, mich in dem "Gipfelbuch" zu verewigen, es ist von anderen Leuten belagert. Und als eine Frau laut erzählt, dort habe jemand den Satz "An MEINEM 30. Hochzeitstag waren WIR hier!" eingetragen, da gibt es quer über den ganzen Berggipfel lautes Gelächter...
Auf dem Gipfel des Iseler in 1876 Metern Höhe. Ich staune über die vielen Leute hier oben.
Der Abschied von "meinem" ersten Gipfel fällt mir etwas schwer, der Abstieg in Richtung Hindelang gestaltet sich zunächst steil, ist aber auch für einen blutigen Anfänger wie mich durchaus gut zu bewältigen! Als glatte Fehlentscheidung erweist sich allerdings unser Beschluss, ab 1559 m Höhe nicht mit der Sesselbahn in den Ort "Oberjoch" hinab zu fahren und von dort den Bus nach Hindelang zu nehmen. Die Strafe hierfür: etwa eine Stunde lang auf einer zumeist sehr langweiligen Asphaltstrecke in Serpentinen immer hin und her hinab zu gehen. Als wir dann nach insgesamt siebeneinhalb Stunden Wanderung um exakt 17:35 endlich in Hindelang vor der Kurverwaltung stehen, erfolgt die nächste Strafe für unsere Fehlentscheidung: Man hat schon geschlossen, wir sind trotz zum Schluss großer Hetze genau fünf Minuten zu spät gekommen...
Der Ausblick vom Iseler ist für einen Flachländer schon gewaltig: Schroffe Berggipfel, so weit das Auge reicht!
Das Gipfelkreuz des Iseler: mein erster Gipfel!
Trotzdem: Mein hiernach aufgekommenes Gefühl, in den Bergen ja doch fast alles zu können, bekam zwei Tage darauf jedoch einen jähen Dämpfer. Wir hatten uns aufgemacht zum Schrecksee, einem Bergsee, der in 1813 Metern Höhe liegt. Der Weg dorthin gestaltet sich über weite Strecken anstrengend: steil, mit viel losem Geröll - mühsam eben. Auf exakt 1770 Metern Höhe stehe ich plötzlich vor einer kleinen felsigen, mit Drahtseilen gesicherten Passage, die keinen breiten Weg mehr bietet, sondern zu einer Seite etwas unübersichtlich abfällt. Ich versuche, mir vorzustellen, wie ich dort hinauf kommen soll - und schaffe dies nicht so recht. Noch weniger ist mir klar, wie ich dort auf dem Rückweg "mit dem Blick in die Tiefe" wieder hinunter kommen soll! Und fast schlagartig merke ich: Meine "Schwindelfreiheit" hat ja doch sehr, sehr enge Grenzen! Andere Wanderer nehmen diese kleine Passage überhaupt nicht als Problem wahr - ich bekomme hier jedoch plötzlich weiche Knie! Also plädiere ich klar und ohne Umschweife für ein Umkehren. Gesagt, getan: Wir genießen also noch einmal die grandiose Aussicht von diesem Punkt - und kehren tatsächlich um. Den "Schreck"see bekomme ich in diesem Urlaub nicht zu Gesicht, der Weg dorthin hat mich einfach zu sehr er"schreck"t...
Dort geht's hinauf zum Schrecksee...
Hieran geht der Weg zum Schrecksee nur dran vorbei, glücklicherweise...
Die Aussicht von dem Weg zum Schrecksee ist großartig. Das Dorf Hinterstein ist noch gut zu erkennen.
Ein wenig jämmerlich fühle ich mich hierbei ja schon, und nehme mir vor, mich beim nächsten Mal etwas mehr zu konzentrieren. Und, ja, etwas mutiger zu sein.
Das sind alles Gedanken, die mir in dem Moment, wo ich hilflos ein kurzes Stück unter dem Gipfel des Breitenbergs stehe, durch den Kopf gehen. Der Weg bis hierhin war ja auch nicht so ganz ohne gewesen! Okay, bis zu den beiden unbewirtschaf-teten Hütten, der unteren und der oberen Älpe Alpe (in 1313 und 1500 Metern Höhe), ließ es sich recht leicht und ganz nett gehen. Mein Hauptproblem waren bis dorthin eher die anscheinend unendlich vielen Bremsen gewesen, die sich vorzugsweise an meinen Beinen nieder ließen, um meine Haut einzuritzen und etwas Blut zu schlecken (nur die weiblichen sind so fies, natürlich!)...
Kurz vor der unteren Älpe-Alpe (oder auch Elpe-Alpe) in 1313 Metern Höhe - was für eine schöne Umgebung.
Die beiden Hütten boten mal wieder wunderbare Ausblicke, wie es eigentlich immer von diesen Hütten aus ist. Aber der Weg weiter nach oben hatte es dann doch durchaus in sich gehabt. Hin und wieder brauchte ich meine Hände, um sicher weiter zu kommen. Es gab sogar eine "richtige kleine Kletterstelle", mit fest installierter Drahtseil-sicherung, wenn auch nicht ausgesetzt. Und das machte mir dann sogar etwas Spaß!
Die kleine noch sichtbare Hütte ist die obere Älpe-Alpe in 1500 Metern Höhe: Wir sind schon auf dem Weg zum Breitenberg. Die beiden Gipfel in der linken Hälfte des Bildes sind der Bschiesser und der Ponten.
Auf dem weiteren Weg - es gab einige längere Strecken mit losem Geröll, die durchaus Aufmerksamkeit erforderten - kam uns dann ein Paar entgegen, bei dem vor allem die Frau, verzweifelt, am Ende ihrer körperlichen und auch seelischen Kräfte zu sein schien. Sie seien auf der anderen Seite des Berge aufgestiegen, das sei sooo furchtbar gewesen! Und jetzt hier sei es ja auch ganz schrecklich! Mir ging es hier und jetzt noch bestens, also strahlte ich Optimismus aus, konnte auf dem Weg zeigen, wo das gemeinste Geröll schon in Bälde überstanden sei, und der Frau Mut zusprechen - auch das kleine Kletterstück sei durchaus nicht sonderlich schwer (wobei das etwas geflunkert war, denn der Rückweg dort hinunter machte mir schon jetzt etwas Sorgen!). Alles gar nicht mehr soo Besorgnis erregend, Gute Frau! Das Schlimmste haben Sie längst überstanden!
Etwa 50 Meter weiter war dann jedoch auch mein Optimismus schlagartig verschwunden, ich stand an dieser oben beschriebenen Stelle am Kamm zum Gipfel des Breitenberg und wusste nun selber nicht mehr vor noch zurück...
Hier vorne zu sehen: Der Weg auf dem Kamm hinauf zum Gipfel des Breitenbergs. Das Stück machte mir sehr zu schaffen und stresste mich. Die Umgebung ist jedoch phantastisch!
Meine bergwander- und auch klettererfahrene Freundin gab mir von hinten ein paar Tipps, was ich an dieser Stelle, wo ich quasi vor dem Nichts die Richtung nach links ändern musste, denn machen könne. Ein Anflug von Panik überkommt mich und ich merke, wie ich leicht zittrig werde.
Aber was soll ich machen? Eigentlich weiß ich doch aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass meine Beine extrem zuverlässig funktionieren! Was soll nun dieses Problem hier oben? Nur, weil der Weg halt rund 1840 Meter höher liegt, als meine sonstigen Gehwege, habe ich hier Ängste? Das kann doch nicht wahr sein! Aber doch: Mein Stressfaktor liegt trotzdem bei ca. 100+
Blick vom Breitenberg - ein wenig unterhalb des Gipfels - über das Tal.
Einen Moment später stehe ich dann aber doch irgendwo ein Stückchen weiter links auf einer kleinen Anhöhe, das Adrenalin schießt mir durch die Adern, und ich mache Fotos davon, wie souverän meine Liebste diese Stelle meistert (erst beim Betrachten der Fotos wird mir bewusst, dass ich dort fast mechanisch fotografiert habe - ich kann mich bis heute nicht daran erinnern! Und meine Freundin war so lieb, mir später dann zu erklären, dass diese Stelle sie auch sehr gestresst und gefordert habe!).
Aber die nächsten ca. zehn Meter sind dann auch stressig für mich, mit dem steilen Abhang nach links, so, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, diesen unterarmbreiten Weg zu gehen. Meine Lage ist verzwickt: Die Vorstellung, weiter zu gehen, lässt mich erstarren und der Weg zurück erscheint mir erst recht unbegehbar! Ich bin selbst völlig überrascht von meiner plötzlich auftretenden Not. Meine Freundin bemerkt dies, schlängelt sich irgendwie an mir vorbei und meint, sie würde mal schauen, wie der Weg weitergeht - und geht recht entspannt die kommenden zehn Meter weiter.
Angekommen: Auf dem Gipfel des Breitenbergs. Mehr (psychisch) erschöpft, als begeistert...
Es sei gar nicht schlimm, ruft sie mir dann zu, ich solle mich nur auf den Weg konzentrieren und langsam einen Fuß vor den anderen setzen. Meine Beine sind jedoch gar nicht so, wie ich vielleicht erwarten würde: Ich habe keine weichen Knie! Im Gegenteil! In meiner Art von Schockstarre fühlen meine Beine sich auch ganz starr an. Etwa so wie Holzstäbe. Gedanken pochen mir im Gehirn: Ich muss also auf Holzstäben hier entlang laufen! Wie soll das gehen? Auf Beinen bewege ich mich ja immer sicher! Aber auf Holzstäben? Ich versuche, mich und meine Gedanken etwas zu beruhigen - und irgendwie ist das Stück Weg dann auch schon zurückgelegt. Wie in Trance.
Ein wenig Hilfe von oben mag ja manchmal ganz hilfreich sein...
Nach einem etwas entspannteren weiteren Teil kommt eine für mich noch härtere Prüfung: Wieder etwa zehn Meter, auf denen es zu beiden Seiten durchaus steil abfällt, nach links etwa 100m tief, nach recht wohl 200-300 Meter. Der Weg selber ist etwas breiter als der andere, aber er fällt eben zu beiden Seiten recht schroff ab. Es gelingt mir nun nicht mehr, meine Gedanken zu beruhigen. Ein wenig fühle ich mich wie ein Roboter, als ich die paar Meter Weg entlang stakse - oder eher wie eine Holzfigur. Wie furchtbar! Es ist nicht gerade so, dass mein Leben vor meinem geistigen Auge vorbei zieht - aber ich habe richtige Angst! Höhenangst.
Leider hatte ich kaum einen Blick hierfür: Über viele Kilometer und viele Berge reicht der Blick vom Gipfel des Breitenbergs. Gut zu erkennen zum Beispiel am linken Rand die schräge Ebene Ifenplateaus mit dem Hohen Ifen in 25 Kilometern Entfernung vom Breitenberg.
Es ist danach nur noch ein kurzes, selbst für mich unkompliziertes Stück Weg bis zum Gipfel des Breitenberg in 1880 Metern Höhe (Höhenrekord um vier weitere Meter!). Weiter gehe ich wie in Trance und meine Liebste lässt freundlicherweise mir den Vortritt bei diesem Stück auf den beinahe höchsten Punkt des von unten sehr mächtig aussehenden Berges. Aber ich kann das Stück Weg nicht genießen. So gestresst, wie ich gerade bin, erkläre ich voller Unmut noch beim Betreten des Gipfels, dass dies definitiv der letzte, der aller-aller-letzte Berggipfel sein, den ich erklettert habe!! Das sei einfach nicht mein Ding! Freude empfinde ich überhaupt keine, einfach nur Erschöpfung und Leere. Keine zehn Minuten vorher war ich noch kraftstrotzend und strömte Optimismus aus. Auf einen großen Stein lasse ich mich plumpsen und starre in die Leere. Die grandiose Aussicht interessiert mich gerade überhaupt nicht!
Und, wie schrecklich - die ganze Zeit rast mir jetzt der eine Gedanke durch den Kopf: Da musst du ja auch wieder runter! Gleich, ganz gleich musst Du da wieder runter! Während ich da so sitze und mehr und mehr verzage, kommt aus einer anderen, gar nicht vermuteten Richtung ein älteres Paar frohgemut daher, auf den Gipfel. Das muss also der Weg sein, den die verzagte Frau vor gerade mal hundert Metern Weg gemeint hatte! Die beiden neuen Gipfelstürmer grüßen kurz, er lobt sie kurz mit einem Küsschen, eine Pause jedoch hätten sie ja gerade gemacht - und schon gehen sie wieder weiter. Mit einer Lockerheit und Entspanntheit als würden sie auf der Champs Élysée entlanglaufen, gehen sie die Wege, die mich gerade erstarren ließen. Oh ja, die Berge faszinieren mich ja schon, aber ob ich eine solche Leichtigkeit überhaupt erreichen kann?
Wir verlassen den Gipfel des Breitenbergs über diesen Weg in Richtung Bruck, meist geht dieser Weg zunächst zwischen Latschenkiefern entlang. Hier starten auch die als "Hohen Gänge" bekannten, weiterführenden Wege auf die Gipfel von Heubatspitze, Kleiner Daumen, Großer Daumen und Rotspitze.
Kurz darauf kommt aus "unserer" Richtung ein gut zehnjähriger Junge angestratzt, ihm folgt sein Opa - und beide verstrahlen extrem gute Laune! Glücklicherweise! Denn die freundliche offene Art der beiden reißt mich aus meinen trüben Gedanken und meiner Verzagtheit. Der andere Weg, der interessiert mich jetzt! Schnell merke ich: er ist, zumindest hier im oberen Bereich, nicht steil und sehr gut zu gehen! Froh bin ich, als wir beschließen, eben diesen Weg herabzugehen - im Hinterkopf natürlich noch die mahnenden Worte der fast Verzweifelten, die uns beim Aufstieg entgegenkam.
Blick zurück nach ein paar hundert Metern Abstieg auf den Gipfel des Breitenbergs. Sieht inetwa so harmlos aus, wie es in Wirklichkeit ja auch ist.
Trotzdem: der Weg ist okay. Keine großen psychischen Herausforderun-gen stellen sich. Zum ersten Mal komme ich nach vielleicht 200 Meter Abstieg in den Genuss, bei auch hier oben sicherlich noch 23 Grad sommerlicher Wärme auf einem Schneefeld zu stehen! Und ich sehe aus der Ferne die ersten Gämsen! Der immer steiler werdende Weg führt ein langes Stück durch toten Wald - Waldsterben ist hier immer noch greifbar und offensichtlich!
Leider besteht der Weg nach einiger Zeit über hunderte von Metern nur noch aus losem Geröll, das hohe Aufmerksamkeit bedeutet - wir wissen also recht bald, was die uns Entgegenkommende so hat verzweifeln lassen. Aber mir ist es egal, ich bin froh, bei dem Weg bergab nicht in irgendwelche Abgründe schauen zu müssen.
Für mich ein ganz besonderes Erlebnis: Es ist Hochsommer, ich bin bei wohl 23 Grad Lufttemperatur nass geschwitzt - und stehe auf Schnee. Auf einem Firnfeld, oder auch auf Altschnee, das konnte ich nicht wirklich unterscheiden...
Waldsterben - im Jahr 2009 schon längst kein Thema mehr??? Viele Stellen in den Allgäuer Alpen belehrten mich eines Besseren!
Irgendwann, am Fuße des Berges, 800-900 Meter tiefer, wandelt sich der Weg dann ich einen Waldweg. Wortkarg und maulfaul tapse ich ihn entlang, in meinem Kopf laufen pausenlos die Szenen von dort oben ab. Die anderen Wanderer haben die dramatischen Orte überhaupt nicht wahrgenommen, sind dort einfach entlang gegangen. Ich jedoch habe dort oben meine eigenen Bilder gesammelt, und, nein, ich habe nicht den Berg bezwungen. Eigentlich hat er mich bezwungen!
Recht kurz nach unserer Rückkehr sinke ich völlig ermattet und erschöpft in mein Bett, sobald ich jedoch die Augen schließe, rattern in meinem Kopf mit ungeheurer Intensität Bilder aus bizarren Umgebungen. Immer stehe ich irgendwo, weit oben, um mich herum überhaupt nichts mehr - außer meiner Angst. Glauben Sie mir: Das war keine gute Nacht!
Blick vom Breitenberg zur Willers Alpe (das ist das Gebäude, der kleine Klecks, unten rechts)...
... und Blick von der Willers Alpe zum Breitenberg. War ich da wirklich oben gewesen???
Ja, ja! Ich gebe ja zu, dass ich in der Schilderung ein wenig übertrieben habe - aber gar nicht sooo viel und ich habe mich an der Wahrheit gehalten. Eine Folge dieses Erlebnisses ist: Mein Respekt vor diesem felsigen Ungetümen und auch vor den Menschen, die sie bezwingen, ist binnen Minuten fast ins Unermessliche gewachsen.
Eine andere Folge: Unsere Wege werden in der Folgezeit... nun ja, etwas gemächlicher. Unsere Hauptziele werden jetzt die Hütten und Alpen. Eine Wanderung zur Willers Alpe (1456 Meter) gestaltet sich wunderbar und völlig unkompliziert. Auch die Bärgündele Alpe (1320 m) und Laufbichl Sennalpe (1250 m) dürfen sich in der Folgezeit über unsere hungrigen und durstigen Besuche freuen, wie auch die unbewirtschafteten Mösle Alpe (1133 m), die untere Nicken Alpe darüber (1304 m) oder auch die Point Alpe (per Fahrrad mit Dreigangschaltung bis auf 1324 m Höhe - wenn auch mit einigem Schieben. Und auf dem Weg hinab schmelzen meine Bremsen...). Die Aussicht von diesen Punkten ist einfach immer klasse!
Die Mösle Alpe im Hintersteiner Tal, auf 1133 Metern Höhe.
An der Point-Hütte auf 1324 Metern, schweißtreibend per Fahrrad erreicht. Leider hingen die Wolken so tief, dass die umgebenden Berge nur teilweise zu sehen waren.
Die schönste Wanderung in dem Urlaub war ohne Zweifel der Weg von Hinterstein über die Willers Alpe hinauf zum Zirleseck (1872 m), dann auf dem Höhenweg in Richtung Ponten folgend. Wir lassen den Gipfel rechts liegen und gehen weiter, genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich entlang, in Richtung B'schießer, der auf österreichischer Seite plötzlich Bscheisser heißt. Der Höhenweg zwischen 1800 und 1960 m Höhe beschert uns großartige Aussichten auf verschiedene Täler, aber kurz vor dem Weg auf den Gipfel des B'schiessers biegen wir ab, in Richtung Schattwald, ins Tannheimer Tal, nach Österreich (einige Bilder speziell dieser Wanderung finden sich weiter unten im Bilderteil).
Auf dem Weg zur Willers-Alpe: Blick ins Ostrachtal mit der hintersten Teil von Hinterstein.
Beeindruckende Bergwelt auf einer Höhenwanderung:
links das Rauhorn, etwas rechts der Mitte der höchste Gipfel der
Allgäuer Alpen - der Hochvogel.
Auch dieser Abstieg eine tolle Wanderung, die zwar wieder über ausgedehnte Geröllfelder führt, uns aber durch einige Erlebnisse auf dem Weg üppig versüßt wird. Beeindruckend beispielsweise die beiden Steinadler, die vielleicht 100 Meter über uns gemächlich ihre Bahnen ziehen - vor lauter Faszination vergaß ich sogar das Fotografieren! Die Gruppe Gämsen, die wir bei dieser Gelegenheit wahrnehmen, verkrümeln sich bei der Gefahr durch die Raubvögel mit bis zu 2,20 m Spannweite schnell. Ein Naturerlebnis, wieder einmal...
Auf dem Abstieg nach Schattwald im Tannheimer Tal in Österreich.
Oft noch mussten wir an die kleine Familie denken, der wir nach gerade mal etwa 50 Metern Abstieg begegneten - wo die Eltern schon völlig entnervt versuchten, einen etwa sechs Jahre alten Jungen dazu zu bewegen, doch die nächsten paar Meter auch noch zu laufen. Wie sind die wohl von dem Berg herunterge-kommen??
Genau das fragten wir uns auch, als wir auf etwa halber Höhe einen Mann in leichten Sandalen herumlaufen sahen. Aber erleichtert stellen wir weiter unten, als er uns wieder einholte, fest, dass er den Weg gut genommen hatte...
Blick in Tannheimer Tal auf dem Weg kurz vor Schattwald.
Wie und wo kommen die denn heil wieder herunter - ein Gedanke, der sich uns auch bei den beiden Mountainbikern aufdrängte, die uns - schon völlig durchgeschwitzt, aber bestens gelaunt - entgegen kamen, als wir nach etwa einer halben Stunde mühsamen Weges ebenfalls völlig durchgeschwitzt gerade die lange, mühsame Geröllstrecke beim Abstieg hinter uns gebracht hatten. Sie schoben ihr Mountainbike bergauf. Auf unsere Bemerkung, dass dies in dieser Gegend ja ein mutiges Unterfangen sei, meinte der eine amüsiert und etwas forsch "Noch nie etwas von Radwandern gehört?", der andere beklagte, dass man irgendwo weiter unten "einfach aufgehört hat, den Weg zu asphaltieren". Bei der von ihnen ausgestrahlten Guten Laune und Zuversicht konnten wir gar nicht anders, als fröhlich zu reagieren - sie werden von "da oben" schon irgendeinen Weg herab gefunden haben, auch wenn sie die Gegend noch überhaupt kannten. Ihre lustigen Bemerkungen sorgten bei uns noch lange für Lacher.
Das sind alles Begegnungen, die typisch für eine solche Wanderung sind. Immer wieder trifft man Leute, grüßt sich freundlich, redet vielleicht mal ein paar nette Worte - und geht weiter seines Weges. Dies hat einfach einen eigenen und enormen Charme und macht viel von der Freude aus, die man auf einem solchen Urlaub hat.
Lassen Sie sich von meiner dramatischen Schilderung der Bergwanderung auf den Breitenberg also nicht abschrecken: Wahrscheinlich hat es vor mir noch kaum einen anderen Bergwanderer gegeben, der so verzagt auf diesen doch eher harmlosen Weg reagiert hat! Ein bisschen Trittsicherheit und ein gesünderes Maß an Höhenangst als bei mir blutigem Anfänger und Flachländer - und solche Wanderungen sind ganz wunderbare Erlebnisse!
Also: Nur hinaus - auf die Berge!
Der Weg zur Willers-Alpe über den "Wildfräuleinstein" bietet schöne Blicke über Hinterstein.
Die Willers-Alpe haben wir hier schon hinter uns gelassen...
Der Weg zum Zirleseck (1872 m) ist zwar zuweilen ein wenig steil, aber ohne besondere Schwierigkeiten über eine Grünfläche. Ob der Zaun hier allein zum Schutz der Kühe hier ist, oder auch die Landesgrenze zwischen Deutschland und Österreich markiert, war uns nicht bekannt.
Der Blick zum Grossen Daumen zeigt ein gewaltiges Massiv.
Im Hintergrund der majestätisches Hochvogel, mit 2592 m der höchste Berg der Allgäuer Alpen.
Das Gaishorn (oder auch Geißhorn, 2249 m) und das Rauhorn (2240 m) scheinen zum Greifen nah.
Unser Höhenweg führt am Ponten (2045 m) entlang. Wer mag, kann den Gipfel ersteigen - ich mochte gerade nicht.
Blick durch das Pontental hinab ins Tannheimer Tal nach Schattwald.
Es fiel mir schwer, mich an dem gewaltigen Ausblick über zahlreiche Gipfel der Allgäuer Alpen satt zu sehen.
Der Höhenweg verläuft wirklich schön - und immer exakt auf der Grenze zwischen Deutschland (links) und Österreich (rechts)!
Als sich vor uns der Gipfel vom B'schießer (in Österreich als Bscheisser bezeichnet) aufbaut, biegen wir ab und machen uns an den Abstieg nach Schattwald.
Schon weit unten, kurz vor dem Ort Schattwald.
Die einladende Stuiben-Hütte mussten wir leider links liegen
lassen - der letzte Bus zurück fuhr schon abends gegen 17:00 Uhr.
Schade: auch im Ort Schattwald blieb keine Zeit zur Einkehr. Die Busse fahren entschieden zu früh!
Im Hintersteiner Tal - über der Baumgrenze in ca. 1800 m versuchen einzelne Bäume, sich noch zu halten...
Im idyllischen Bärgündeletal rauscht es an allen Ecken und Seiten: Überall fließt Wasser, oft als Wasserfall aus der Höhe. Hier der Täschlesfall.
Auch im Bärgündeletal: Die Lastenseilbahn, über die das Prinz-Luitpold-Haus versorgt wird. Das Haus des Deutschen Alpenvereins auf 1846 Metern Höhe ist auf dem Plateau in der Mitte des Bildes gerade noch zu ahnen. Rechts der schroffe Wiedemerkopf (2165 m).
Blick durchs Bärgündeletal.
Ein weiterer der zahlreichen Wasserfälle im Bärgündeletal.
Zwischen Hinterstein und Giebelhaus: Die Ostrachschlucht Eisenbreche - in 85 Metern Tiefe unter einem fließt die Ostrach talauswärts.
Ein mächtiger Berg: Der Giebel (1949 m).
Saftige Wiesen auf dem Weg zum Giebelhaus.
Im Hintersteiner Tal kann man bestens zuschauen, wie ein Fluss entsteht, hier der Zusammenfluss von Obertal-Bach und Bärgündelebach zur Ostrach. Im Hintergrund das legendäre Giebelhaus.
Mildes Abendlicht im Hintersteiner Tal zwischen Hinterstein und Giebelhaus.
Blick durch Hintersteiner Tal in Richtung Giebel.
Blick durch Bärgündeletal von der Point-Hütte (rechts, 1324 m) aus.
Die Alpe Bärgündele - im Bärgündeletal bei Hinterstein auf 1320 m Höhe.
Eine namentlich mir nicht bekannte Hütte im Bärgündeletal.
Die obige Hütte in einer Detailansicht - rustikale Baumethoden.
Die Alpe Engeratsgund im Obertal, zu erreichen unter anderem über das Giebelhaus.
Im Kleinwalsertal in Österreich: Die Bärgund-Hütte auf 1408 m Höhe.
Die unbewirtschaftete Untere Nicken-Alpe (1304 m) bietet einen wunderbaren Ausblick auf das Allgäuer Hochgebirge.
Schön gestaltetes Hinweisschild zur Alpsennerei Laufbichl.
Und hier eben diese Alpe Laufbichl (1250 m) - vieles ist hier sehr liebevoll gestaltet.
Hier bietet sich sogar eine Übernachtungsmöglichkeit: Die Willers-Alpe in 1456 m Höhe eignet sich gut als Startpunkt zum Beispiel für den Jubiläumsweg.
Blick in das Tal mit dem Dorf Hinterstein.
Ein schönes, traditionelles Haus in Hinterstein. Besonders interessant die herkömmliche Art, das Dach zu sichern.
Das nennt man wohl "Alpenglühen" - hier über dem hinteren Hinterstein.
Blick über Hinterstein.
Der schöne und phantasievolle (von so einer Hängebrücke über einen Bach hätte ich als Kind ja geträumt!) Spielplatz wird leider nur wenig genutzt".
Ein echter Geheimtipp und ein "Muss" für jeden Hinterstein-Urlauber: Das Kutschenmuseum. Bis ins Detail extrem liebevoll gestaltet - und einfach sehr besonders. Der Eintritt ist frei - aber ein paar Münzen für die Spendendose sollte man in jedem Falle bereithalten.
Der Fluss an Hinterstein entlang: Die Ostrach. Kurz nach unserer Ankunft war der Fluss, nach ausgiebigen Regenfällen, sehr voll mit bräunlichem Wasser...
... wenige Tage später gab es dann schon wieder große Inseln im Fluss - und das Wasser war wieder glasklar.
Der Fußballplatz in Hinterstein: Jeder Fußballer schießt gerne Tore! Und in einer solchen Umgebung natürlich besonders gern.
Ein abgestürzter Bergsteiger bei Hinterstein...?
Nein, lediglich eine von mehreren Installationen beim Kutschenmuseum.
Gigantische Gewitterwolken am helllichten Tag über dem Hintersteiner Tal. Sie nehmen an, dass ich das Bild nachgedunkelt habe? Falsch, das Bild ist genau 1:1 so abgebildet, wie ich es aufgenommen hatte. Wenig später fielen aus diesen Wolken bei einem Unwetter fast golfball-große Hagelkörner. Eines von unzähligen Naturerlebnissen während des Urlaubs in den Allgäuer Alpen...
Das Ortszentrum von Bad Hindelang. Auf mich wirkt es... ja, ein wenig kahl!
Einige Souvenirs (hier in Bad Hindelang) muten auf mich schon etwas seltsam an! Immerhin versucht man mittlerweile wieder, den Luchs anzusiedeln.
Gemütlich und einladend: Bad Oberdorf. Wie Hinterstein auch, gehört auch Bad Oberdorf zum Markt Bad Hindelang.
Ein kurzer Besuch in Immenstadt - hier der Marienplatz.
Ein Blick ins idyllische Kleinwalsertal. Hier die Ortschaft Baad, am Ende des Kerbtals. Eine Besonderheit des Kleinwalsertals: Es gehört zu Österreich, ist jedoch seit jeher über öffentliche Wege nur aus Deutschland erreichbar... Bis zum EU-Beitritt von Österreich im Jahr 1995 bildete das Kleinwalsertal ein "Zollausschlussgebiet", was unter anderem einen zollfreien Handel mit dem benachbarten Bayern ermöglichte.
Oberstdorf, die Innenstadt. Mir erschien die gesamte Innenstadt wie ein einziges Shopping-Center. Wer beispielsweise Sport-Bekleidung sucht, wird hier üppig fündig!
Eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten von Oberstdorf: Die Anlage der Schattenbergschanze, auf Neudeutsch "Erdinger Arena". Auch im Sommer sind die Skisprungschanzen in jedem Fall einen Besuch wert! Unweit von Obertdorf gibt es auch noch die riesige Heini-Klopfer-Skiflugschanze...
Und tatsächlich: Auch im Sommer wird auf den Skisprungschanzen gesprungen! Von der 60-m-Schanze übten zwei verwegene Jungs fleißig!
Blick von der großen Sprungschanze auf Oberstdorf - das also ist etwa der Blick, den ein Springer hat, bevor er sich binnen weniger Sekunden dort hinabstürzt. Unfassbar!
Die große Sprungschanze von Oberstdorf - jedes Jahr Schauplatz eines der Springen der traditionellen internationalen Vierschanzentournee.
Ehre, wem Ehre gebührt: In großen Lettern wird darauf hingewiesen, dass der Norweger Sigurd Pettersen im Jahr 2009 aktueller Rekordhalter der großen Sprungschanze von Oberstdorf ist - mit unvorstellbaren 143,5 Metern Weite.
Auch im Sommer gibt sich die Prominenz offenbar gerne ein Stelldichein an der Skisprungschanze, wie hier Petra Pau, Bundestags-Abgeordnete der Linken aus Marzahn-Hellersdorf sowie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
In der Innenstadt von Sonthofen geht es gemütlicher und ursprünglicher zu, als in Oberstdorf.
So sehen sie aus, die typischen Wanderwege im Allgäu. Hier auf dem Weg zur Älpe-Alpe...
... oder hier auf dem Weg zur Nicken-Alpe.
Über solch ein Geröll führen dann halt viele typische Wege.
Plötzlich, irgendwo an einem Wanderweg: "Lenis 60gar Bänkle". Rührend!
Beeindruckend: Die Starzlachklamm, in der Nähe von Sonthofen und Burgberg. Der Fluss Starzlach hat sich hier ein spektakuläres Bett in der Schlucht gegraben...
... und stürzt zuweilen spektakulär immer weiter in die Tiefe. Zum Größenvergleich: Die aufgehängten Steine waren etwa kopfgroß.
Faszinierend immer wieder die Flora und Fauna in den Bergregionen! Hier blüht hauchzart und mit unwirklicher Farbe Blauer Enzian noch im Juli - direkt neben einem Firnfeld.
Unfassbar immer wieder, in was für fast schon lebensfeindlichen Umgebungen sich Blumenpracht durchsetzt.
Entzückende Zeitgenossen, eher scheu, aber mit ein wenig Glück anzutreffen: Ein Murmeltier.
Na, da haben Sie mal ein Bild von mir: Auf meinem ersten Gipfel - der Iseler bei Bad Hindelang.
Na, dann - hinaus! Hinauf auf die Berge!
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Dirk Matzen
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