Radfahren...!

Radtour auf dem R1 und der Vechtetal-Route
4. Tag: Ein Stück auf dem Europa-Radweg R1
  von Münster bis Darfeld, Vechtetal-Route von
  Darfeld bis Metelen (81 km)

Ein Fahrrad-Reisebericht über eine Radtour im Oktober 2011
  mit 30 Bildern



Start Vechtetal-Route

Der Beginn unserer "eigentlichen" Herbst-Radtour in diesem Jahr entlang der Vechtetal-Route: Die Quelle der Vechte in der Ortschaft Darfeld.

Hier geht es zum unmittelbar vorangegangenen Teil des diesjährigen Fahrrad-Reiseberichtes mit einem Aufenthalt in Münster und der Teilnahme am Münsterland Giro 2011.

 

Es ist Dienstag, der 4. Oktober 2011, 9:30 Uhr, Münster.
Temperatur: 14 Grad, stark bewölkt.

 

In den vorangegangenen Tagen in Münster wurden wir mit prallem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen sehr verwöhnt. Drei Tage lange hatten wir die Stadt Münster genossen und dabei gestern, am letzten Tag des Aufenthaltes, auch an dem Jedermann-Radrennen "Münsterland Giro" teilgenommen. Für uns selber durchaus erfolgreich, insgesamt eine schöne Veranstaltung - aber doch sind wir über die vielen, zum Teil schweren Stürze immer noch erschreckt. Ein ausführlicher Bericht speziell auch über das Münsterland Giro findet sich im ersten Teil der Schilderung.

Heute dann geht es auf unsere mittlerweile zur guten Routine gewordenen Herbst-Radtour. Unsere Planung dabei: Wir wollen von Münster aus nach Westen. Ein Stückchen auf dem Europaradweg R1 (von dem wir ein Stück schon von unseren Touren in Ost-Bandenburg kennen), um dann in der Ortschaft Darfeld auf die Vechtetal-Route zu wechseln und dem Fluss Vechte dann auf der 223 km langen Radstrecke bis in die Niederlande zu folgen. In Münster haben wir schnell noch einen Radreiseführer für diese Strecke erstanden. Einen Radführer für den R1 hatten wir eh dabei, da wir bis zur Fahrt nach Münster die etwas diffuse Idee gehabt hatten, dieser Route nach Osten zu folgen. Jetzt haben wir uns halt umentschieden.

 

Auf dem Weg zur Vechte-Quelle ein Stück Strecke auf dem Europa-Radweg R1 von Münster nach Darfeld

Unsere Unterkunft lag ein paar Kilometer östlich außerhalb von Münster, also müssen wir, als wir uns um 9:30 Uhr auf den Weg machen, erstmal durch die ganze Stadt. Aber das ist in Münster ja kein Problem - die Radwege sind so gut ausgebaut, dass es geradezu Spaß bringt, quer durch die Stadt zu fahren. Da bereits die Promenade, die die gesamte Innenstadt von Münster als riesiger Radweg umrundet, Teil des R1 ist, haben wir keinerlei Schwierigkeiten, auf den richtigen Weg zu finden. Und so schnell, wie wir von unserer Unterkunft nach Münster hinein gefahren sind, sind wir auch schon wieder aus Münster heraus gefahren.

Es geht durch flaches Land, auf einem recht gut geschotterten, straßenbegleitenden Radweg. Oft vorbei an riesigen Ackerfeldern, die Landwirtschaft scheint eine große Rolle zu spielen in der Region. Wir sind ganz guter Dinge. Heute scheint die Sonne leider nicht, es hängen schwere, dicke Wolken über der Gegend, aber es ist noch nicht so richtig kühl geworden an diesem Tag. Schade: das wunderbare spätsommerliche Wetter der Tage zuvor hat leider ein sehr abruptes Ende gefunden. Aber immerhin regnet es nicht - einstweilen.

Nach einiger Zeit geht es weg von der großen Straße, auf abgelegene, gering befahrene Landstraßen. Meist sehr angenehm zum radeln. Die Landschaft selber bietet nicht so wahnsinnig viele Abwechslungen: Maisfelder, mal abgeerntet, mal nicht, Wiesen, mal mit Rindern, mal ohne, und zuweilen Wälder. Insgesamt macht die Region allerdings einen recht wohlhabenden Eindruck. Viele Gehöfte sind wirklich enorm.

Haus Rüschhaus

Ein paar Kilometer außerhalb von Münster, in der Nähe von Nienberge, stehen wir plötzlich und unvermittelt von dem schönen Haus Rüschhaus - nehmen uns jedoch nicht viel Zeit hierfür und fahren weiter auf unserem Weg.

Einen ersten, kurzen Stopp gönnen wir uns nach insgesamt 75 Minuten am "Haus Rüschhaus", einem früheren Wohnhaus der Dichterin Annette von Droste zu Hülshoff. Insgesamt wollen wir es heute betont gemütlich angehen. Schließlich haben wir beide noch das Radrennen vom Vortag in den Knochen - auch, wenn wir uns nicht allzu erschöpft fühlen. Aber die vor uns liegende Strecke ist ja auch nicht allzu lang, und wir haben nach den drei Tagen in Münster noch eine Woche Zeit.

Irgendwie fahren wir hier heute etwas konfus los, ohne eine richtige Planung zu haben, was wir in den kommenden Tagen eigentlich genau wollen. Keinerlei Unterkunft ist bisher eingeplant oder gar gebucht - nur die Richtung ist uns jetzt grob bekannt. Es ist eine Art Vagabundenleben, das wir mit unseren Radtouren leben. Und genau das lieben wir ja an unseren Radtouren.

Eine halbe Stunde nach dem ersten Stopp machen wir einen weiteren kurzen Halt, um einen ganz kurzen Blick auf die Burg Hülshoff zu werfen, auch dies eine frühere Wohnung der bekannten Dichterin Annette von Droste zu Hülshoff. Ein schönes und eindrucksvolles Gelände!

Potzblitz, denke ich, Burgen und Schlösser scheint es in dieser Gegend ja jede Menge zu geben, nicht umsonst gibt es im Münsterland ja auch eine 100-Schlösser-Route als Radweg. Auf mich wirken diese ganzen Schlösser einerseits ja ganz schön und sie machen mich neugierig, andererseits finde ich sie aber auch befremdlich - stamme ich doch aus einer Gegend, in der man ausgesprochen stolz darauf ist, dass es dort KEINE Schlösser und keine Fürsten, Grafen, Herzöge etc. gab und gibt. Also habe ich in den ersten beiden Lebensjahrzehnten nahezu kein Schloss zu Gesicht bekam. Reichtum drückte man daheim bestenfalls durch einen großen Bauernhof aus - also, durch einen richtig großen!

Viel Zeit verwenden wir jedoch nicht auf das Schloss Hülshoff. Schließlich wollen wir ja Fahrrad fahren. Der Weg ist das Ziel - da kann man auf Sehenswürdigkeiten einfach oft nicht allzu viel Zeit verwenden!

Der R1 führt uns in der Folge auf einen ausgedehnten Schotterweg mit vielen richtig groben Steinen weiter auf den Weg in Richtung Havixbeck. Mit Gepäck ist es immer ausgesprochen hässlich, auf solchen hoppeligen Wegen fahren zu müssen. Müssten wir den R1 benoten, dieses Stück würde von uns bestenfalls die Note "mangelhaft" bekommen. Es wird abgelöst von einem Waldweg und dann von einem ungepflasterten Feldweg. So richtig viel Freude haben wir am Radeln auf diesen Hindernis-Strecken nicht. Da sind wir froh, als wir nach 20 Minuten Hoppel-Weg endlich wieder auf eine gut asphaltierte Straße dürfen, um weiter in Richtung Havixbeck zu fahren.

bei Hohenholte

In der Nähe von Hohenholte verläuft der Radweg R1 eine Weile auf einer Kreisstraße.

Links ein Maisfeld, rechts freies Feld - links und rechts Maisfelder - rechts ein Maisfeld, links freies Feld - ein kleines Dorf, mal ein Stück Wald, zuweilen abgeerntete Felder - und dann wieder ein Wechsel von Maisfeldern. Das alles auf flacher Ebene - das bietet die Gegend, durch die wir hier fahren.

Wir passieren eine Abzweigung, an der nach links in zwei Kilometern Entfernung Havixbeck ausgeschildert ist. Ich weiß, dass Havixbeck auf der Strecke des R1 liegt, und da der Ort bei uns eine gewisse persönliche Bedeutung hat, wollten wir dort einen Stopp machen und hoffentlich eine Möglichkeit für einen Kaffee finden. Der R1-Radweg jedoch weist geradeaus. Ein langes Stück - so lang, dass man schon das komische Gefühl des "sich-verfahrens" bekommt. Dann doch: Ein Schild nach rechts. Nach rechts? Vor etwas zwei Kilometern wies doch das Straßenschild nach Havixbeck nach links? Wir folgen trotzdem noch der etwas spärlichen Fahrradbeschilderung, mit dem Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, wir irgendetwas verpasst haben.

Haben wir aber nicht! Es geht in das Dorf Hohenholte - und dort gibt es endlich mal wieder ein beschriftetes Schild. Wir fallen fast vom Sattel: Dort ist der Weg nach Havixbeck mit 10 km ausgeschildert! 10 Kilometer?? Wir gucken uns irritiert an: Will man uns hier auf den Arm nehmen? Wären wir dem Auto-Schild gefolgt, dann hätten wir den Kaffee wohl schon ausgetrunken, und als Radfahrer werden wir jetzt mit zehn weiteren Kilometern bestraft? Was soll das denn? Wir sind ehrlich empört über diesen sonderbaren Weg! Machen, richtig ärgerlich, einen kurzen Stopp auf einer Bank, die sich dort, wie extra für uns hingestellt, befindet. Und es geschieht ein kleines Wunder, dass es so nur bei einer HERBSTLICHEN Radtour geben kann.

Bauernhof bei Schöppingen

Im Münsterland begegnet man zahlreichen ansehnlichen Bauernhöfen, hier in der Nähe von Schöppingen.

Ohne weiter nachzudenken greife ich zu einem der Äpfel von dem Baum, dessen Zweige direkt über die Bank ragen. Beiße hinein, und: erlebe das kleine Wunder eines richtigen Apfels! Der köstlichste Apfel, den ich seit Jahren, vielleicht seit Jahrzehnten gegessen habe. Fast hatte ich über all die Zeit mit Supermarkt- oder Wochenmarkt-Massen-Äpfeln vergessen, wie Äpfel eigentlich WIRKLICH schmecken können. Welch ein Genuss! Ein Apfel-Traum bzw. Traum-Apfel! Welch eine üppige Entschädigung für die Verwunderung über die sonderbare Streckenführung! Schlagartig ist unsere Missstimmung wie weggewischt. Wie von allein wandern noch vier oder fünf dieser tollen Köstlichkeiten in meinen Rucksack, sie drängten sich mir förmlich auf und werden nun von meinem Rücken, statt von dem sich bedenklich neigenden Baum getragen.

Ich weiß zwar nicht bei wem, aber für diesen Diebstahl möchte ich mich hiermit in aller Form entschuldigen! Aber seien Sie gewiss: Jeder dieser grandiosen Äpfel war ein toller Stimmungsaufheller, die man bei einer solchen Radtour auch immer wieder mal braucht. Ja, und dann, zum Abschied reden wir sogar mit dem Apfelbaum, bedanken uns ganz freundlich und förmlich für die tollen, köstlichen Äpfel (er trägt noch viele, viele weitere) und ich mache noch ein Foto von ihm, wie von einem Freund. Seien Sie jedoch ganz beruhigt, man muss auf einer Radtour nicht zwangsläufig so sonderbar werden...

Wir machen Kehrt und fahren den Radweg zurück, nehmen die Zwei-Kilometer-Beschilderung und ruck-zuck sind wir in Havixbeck. Schütteln aber nur noch innerlich den Kopf über die sonderbare offizielle Streckenführung. Auch ein Blick auf unseren Radführer enthüllt nicht, was dieser Unfug soll.

Havixbeck Kirche Sankt Dionysius

Die mittelalterliche Kirche Sankt Dionysius in Havixbeck ist aus dem Sandstein der südlich gelegenen Baumberg erbaut.

Ja, klar gibt es ein Café - und ein kleines, kleines Stückchen Kuchen für uns. Schließlich ist ja schon Mittagszeit! Um 13 Uhr werfen wir noch einen Blick auf die gewaltigen Sandsteinkirche Sankt Dionysius. Dann geht es in Richtung Darfeld. Dafür verlassen wir jetzt den R1 zuweilen (was uns nicht allzu schwer fällt, denn die Wegführung und vor allem auch die Wegbeschaffenheit waren nicht schön). Es gibt eine ordentliche allgemeine Beschilderung für Radfahrer. Wir werden schon nach Darfeld finden.

Maisfelder links, Maisfelder rechts... Es wird immer grauer, um 14 Uhr fängt es an zu tröpfeln. Aber der Regen hält sich noch in Grenzen und hört nach einiger Zeit wieder ganz auf. Glück gehabt!

Radweg an der Steinfurter Aa

Zwischen Havixbeck und Darfeld verläuft der R1 meist auf kleinen, landwirtschaftlich genutzten Nebenstraßen entlang der Steinfurter Aa.

Gegen 14:30 Uhr kommen wir nach Darfeld, knapp 49 Kilometer sind wir bis hierhin gefahren, meist auf dem R1. Wir beschließen, noch einen kurzen Schlenker zu machen, um am Schloss Darfeld noch mal einen kurzen Stopp zu machen. Erst danach wollen wir uns auf die Suche nach der Quelle der Vechte hier in Darfeld begeben und dann der Vechtetalroute zu folgen.

Und wieder wird unser kleiner Abstecher üppig belohnt. Auch durch den Blick auf das Wasserschloss, vielmehr aber wiederum durch den Herbst. Direkt auf der Straße zum Schloss rollen wir unversehens über ein paar Nüsse, halten geistesgegenwärtig - und sammeln fleißig die köstlichen Walnüsse von der Asphaltstraße und dem angrenzenden Grün auf. Diesmal also kein Diebstahl. Wunderbare Verpflegung für unsere weitere Tour. Erst die köstlichen Äpfel heute Mittag, jetzt diese vielen Walnüsse. Was machen eigentlich Streckenradler im Sommer?

Schloss Darfeld

Einen Blick werfen wir noch auf das Schloss Darfeld, dann verlassen wir genau hier den Europaradweg R1, um in der 2.900-Einwohner-Ortschaft Darfeld die Quelle der Vechte zu suchen.

Als nach kurzer Zeit ein Mann mit einem Beutel in der Hand kommt und uns missmutig anschaut, begreifen wir schnell, dass er sich schon auf die Nüsse gefreut hatte und wir ihm die meisten weggeschnappt haben. Tja - wie ist das mit Früchten, die auf öffentliche Wege fallen? Wir überlassen ihm dann den Rest und begeben uns auf die Suche nach der Quelle der Vechte.

 

Die Quelle der Vechte - der Beginn der Vechtetal-Route

Ein wenig schwierig zu finden war sie dann schon, ein Anwohner wies uns auf den rechten Weg zur Quelle, gab uns auch noch gleich den Hinweis mit, dass wir bitte nichts Großes erwarten sollten. Um 15:10 Uhr stehen wir dann an einem etwas modderigen Tümpel mit Abfluss - die Vechtequelle. Unser Fahrräder machen es sich ab hier und auch in den Folgetagen übrigens zur Gewohnheit, die Vechte immer mit lauten Rufen zu begrüßen. Aber keine Sorge: Auch Fahrräder müssen auf einer Radtour nicht zwangsläufig so sonderbar werden...

Informationstafel Vechte

Informationstafel über die Vechte an einem großen Findling an der Vechtequelle.

Zum ersten Mal begegnen wir hier nun auch den Schildern der Vechtetal-Route (von Darfeld nach Zwolle 223 km, in den Niederlanden ganz unromantisch "LF16" bezeichnet), denen wir die kommenden Tage folgen werden. Etwas verblüfft bemerken wir auch das Schild "Ende Vechtetal-Route". Ja, wie kann denn die Quelle eines Flusses das Ende einer Strecke sein? Ein adäquates Schild mit "Beginn der Vechtetal-Route" gibt es übrigens nicht! Pah!

Mit derlei Haarspaltereien halten wir uns aber nicht weiter auf, es ist nur noch rund drei Stunden lang hell und wir wollen ja noch ein Stück weiter. Ein Tagesziel haben wir uns bisher allerdings noch nicht überlegt.

Die Strecke geht ab der Quelle zunächst meistens auf asphaltierten, ruhigen Nebenstraße, manchmal auch auf Schotter. Die Beschilderung ist nicht ganz einheitlich. Meistens ist diese Beschilderung durch spezielle, große Schilder an Masten unübersehbar und auf Augenhöhe. Aber zuweilen sind diese Schilder auch an kleinen Plastikpfosten und bodennah montiert (dabei hin und wieder fast zugewachsen), manchmal auch als kleines Anhängsel an den üblichen Fahrradschildern. Man muss die Augen offen halten, um auf der richtigen Strecke zu bleiben.

Fahrrad-Beschilderung

In diesem Fall der Beschilderung ist die Vechtetal-Route jedoch eher unauffällig als Routenlogo-Einschub direkt an den Richtungsschildern angebracht (ganz rechts).

Nach der Quelle folgt der Radweg noch ein Stückchen dem hier noch lächerlichen Rinnsal. Schwer vorstellbar, dass dieses Bächlein später sogar schiffbar wird. Schnell jedoch verliert man die Vechte wieder aus den Augen und fährt entlang von - Maisfeldern. Meistens jedenfalls. Wenn man jedoch hin und wieder mal einen kurzen Blick auf die Vechte erhaschen kann, dann jubeln wir alle vier, also unsere beiden Räder, meine Liebste und ich, immer begeistert auf. Tja...

Münsterland Landschaft

Ein etwas ungewöhnlicher Blick in die ansonsten typische Landschaft: Ausnahmsweise mal kein Maisfeld am Straßenrand!

Radweg vor Eggerode

Die Straße ist etwas nass, wir selber auch - ein wenig. Offenbar jedoch fahren wir eher hinter dem stärkeren Regen her, bleiben vor Starkregen vorschont. Hier zwischen Darfeld und Eggerode.

Die Straßen, über die wir hier fahren, sind zuweilen klatschnass - aber vor direkten, starken Regengüssen bleiben wir verschont. Glück gehabt! Aber wir haben beständig das Gefühl, es könnte uns doch jederzeit ein Schauer erwischen. Ein richtiger Platzregen kann einem den Spaß an einer Strecken-Radtour ja schon ziemlich vermiesen.

In der Ortschaft Eggerode machen dann mal wieder einen kurzen Stopp, gönnen uns in dem bekannten und gerade auch recht bevölkerten Wallfahrtsort einen Kaffee, direkt vor der Gradenkapelle Eggerode.

Als wir dann nach 20 Minuten wieder auf die Strecke gehen, können wir kaum glauben, was wir sehen: Die schweren, dicken Wolken am Himmel reißen plötzlich vor uns auf, teilweise jedenfalls. Nichts, wie hin da! Je länger der Tag dauert, um so mehr Spaß haben wir wieder am Radfahren. Die Strecke hat zwar keine großen Besonderheiten zu bieten - aber es radelt sich gut und meistens doch bequem.

Gegen 17 Uhr geht es durch den nächsten größeren Ort, durch Schöppingen, gut 7.000 Einwohner. Ja, sag einmal: Ist es wirklich dieser kleine, fast unscheinbare Ort, gegen den "mein" Fußballverein sich im Jahre 1986 den Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga mühsam erkämpfen musste? Ja, offenbar, dieses Schöppingen ist es!

Schöppingen Rathaus

Was für ein schöner Bau: Das Rathaus in Schöppingen.

Uns gefällt das schöne, historische Rathaus im Ortszentrum, aber viel schneller, als wir uns versehen, haben wir Schöppingen auch schon wieder verlassen. Dies allerdings nicht, ohne uns jetzt telefonisch noch ein Dach über dem Kopf zu sichern, in der Nähe der Ortschaft Metelen im Kreis Steinfurt. Bis dahin haben wir noch rund 12 km vor uns. Bei dem ständig zunehmenden Sonnenschein ist das aber kein Problem.

Radweg neben Maisfeld

Da begleitet uns auf dem schmalen Pfad wieder einmal der im Münsterland allgegenwärtige Mais.

Vechte bei Haverbeck

Da haben wir ja mal wieder den Namensgeber unserer Radtour, die Vechte. Allzu oft bekommen wir sie bisher nicht zu Gesicht. Ganz schön groß ist sie geworden.

Trotz des hereinbrechenden Abends und einiger geschotterter Wege, die wirklich nicht gerade unsere Lieblingswege sind, ist es eine Wonne zu fahren. Denn: Die Sonne scheint jetzt konstant auf uns herab, zwar ist es nicht so warm, wie an den Tagen zuvor in Münster. Aber doch einfach eine  ruhige und friedliche Gegend um uns herum.

Um 18 Uhr sind wir in unserer Unterkunft etwas außerhalb von Metelen. Danach geht es noch mal in den 6.400 Einwohner starken Ort, eine Gaststätte für das Abendessen ist schnell gefunden.

Metelen

Die Durchfahrt durch den 6.400-Einwohner-Ort Metelen ist auch Teil der Vechtetal-Route.

 

Insgesamt sind wir an dem ersten Fahrttag unserer diesjährigen Herbsttour eine Strecke von 80,7 km gefahren, zuerst auf der Europa-Route R1, im zweiten Teil des Tages dann auf der Vechtetal-Route. Bei einer reinen Fahrzeit von fünf Stunden und 16 Minuten "schafften" wir damit eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,7 km/h bei einer Spitze von 34 km/h. Waren wir am vorangegangenen Tag beim "Münsterland Giro" (siehe Bericht hier) wirklich mehr als doppelt so schnell unterwegs gewesen? Na, aber dafür sind wir jetzt ja auch als Touristen unterwegs, nicht als Sportler. Mit den Touren in Münster zusammen haben wir damit jetzt auf unserer diesjährigen Herbst-Radtour insgesamt 220,7 km zurückgelegt.

 

Den Bericht zu unserem zweiten Radtouren-Tag auf der Vechtetal-Route mit der Fahrt von Metelen nach Nordhorn finden Sie hier.

 

Hier können Sie meine externe Bilderserie zu der Vechtetal-Route mit 85 großformatigen Bildern auf meiner externen Webseite www.reiseberichte-bilder.de aufrufen (ein neues Fenster öffnet).

 

Der Tourenverlauf wird in der (zoombaren) Karte unten der blauen Linie angezeigt. Leider gab es in der zweiten Hälfte der Tour einen Ausfall des GPS-Empfangs. Leider hat es bei der Erfassung der GPS-Daten über einen Zeitraum von fast zwei Stunden einen Ausfall gegeben. Dies äußert sich in der Streckendarstellung durch eine gerade Linie zwischen dem Schloss Darfeld und dem Ort Eggerode: Der wahre Verlauf ist leider nicht mitprotokolliert.

 

 

 

 

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Dirk Matzen

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