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Hier lässt es sich perfekt Fahrrad fahren: Auf dem Oder-Deich im Oderbruch findet man eine tolle Strecke, eine grandiose Natur - und viel Ruhe.
Es war verdammt früh, als der Wecker weckte! Genau morgens um sechs Uhr. Er piepste und piepste und piepste. Und: Ja, tatsächlich, er klang genau nach meinem Wecker... Nur: es war nicht mein Wecker! Ich hörte ihn ja von außerhalb eines Hauses, befand mich mitten in der Märkischen Schweiz, im zauberhaften Ort Buckow. War gerade kurz mal von dem Fahrrad gestiegen, das mich schon zehn Kilometer bis hierhin gebracht hatte.
Früh morgens um halb sechs Uhr ist die Welt in der Märkischen Schweiz noch in Ordnung - und danach zumeist auch noch! So oder so eine gute Zeit, unter dem noch scheinenden Mond eine ausgedehnte Radtour zu starten.
Lustig war das, diesen "meinen" Wecker hier in dem Ort zu hören. Völlig verschlafen war Buckow nämlich noch, nicht eine Menschenseele hatten wir bisher gesehen. Es ist für mich ja immer ein besonderes Erlebnis, in einer Stadt zu sein, die tief schläft und daher einfach nur völlige Ruhe ausstrahlt. Immerhin schon mit dem ersten zarten Morgengrau vor eineinhalb Stunden aufgestanden - saßen wir seit rund 40 Minuten auf dem Rad an diesem 29. Juli 2008 und radelten ein kleines Stückchen des Europäischen Fernradweges R1 (der von Boulogne-sur-Mer in Frankreich bis nach Sankt Petersburg in Russland geht).
Unser Ziel allerdings: Das Oderbruch. Dafür müssen wir einmal quer durch die Märkische Schweiz fahren.
Nach rund 35 km eine Frühstückspause, nachdem wir ein paar Kilometer zuvor eine nicht gerade steile, aber furchtbar langgezogene Steigung, ich glaube vor der Ortschaft Münchehofe, überstanden hatten. Für mich als totalen Flachländer war das schon eine sehr außergewöhnliche Steigung! Immerhin zeichnet sich ab, dass dies ein großartiger Tag werden wird, der Himmel ist wolkenfrei - es herrscht zwar noch eine morgendliche Frische, aber das wird sich mit Sicherheit ändern!
Typische Landschaft in der Märkischen Schweiz.
Es war wohl der Liebe Wettergott, der uns in dem Urlaub ein kräftiges, stabiles Azorenhoch schenkte! Von Sonnenschein verwöhnt erkundeten wir ("wir", das sind übrigens meine Herzallerliebste und ich) per Fahrrad das Oderbruch und die Märkische Schweiz, beides östlich von Berlin gelegen. Wir radeln dabei nicht auf einer langen Streckenfahrt, sondern machen von einem festen Standort aus verschiedene Tagestouren.
Wie schon geschrieben: In der Märkischen Schweiz kann sich das Radeln schon mal ein wenig mühsam gestalten - nun ja, für einen geübten Flachländer zumindest. Und trotzdem erscheint mir der Begriff "Schweiz" nun doch ein wenig übertrieben für diese hügelige, aber doch keinesfalls bergige Gegend! Immer wieder geht es rauf und runter. Das Runterfahren ist ja noch ganz angenehm. Aber die Hügel hinauf zu radeln, das fand ich zuweilen doch schon schweißtreibend. Aber vielleicht war das ja auch einfach nur ungewohnt für mich? Zuweilen maulte ich allerdings schon recht unerträglich!
Die grüne Stadt Buckow - das Herz der Märkischen Schweiz. Hier im abendlichen Licht kurz vor Sonnenuntergang.
Aber man wird in dieser Gegend für seine Mühen reich belohnt, die Märkische Schweiz ist sehr schön, lieblich geradezu. Gut gefallen haben mir die vielen kleinen Ortschaften in der Gegend, wobei die kleine Perle der Märkischen Schweiz aber ganz sicher die Stadt Buckow ist. Eine hübsche und sehenswerte kleine Stadt in einer schönen und abwechslungs-reichen Landschaft!
Hat man dann jedoch die Märkische Schweiz Richtung Osten hinter sich gelassen, dann landet man ganz unversehens, nach eine mehr oder minder steilen Abfahrt, in einer Gegend, die mich merkwürdigerweise immer wieder an meine Heimatregion direkt hinter den Deichen der schleswig-holsteinischen Nordseeküste erinnerte: Völlig platt - pardon: eben - ist die Landschaft auch im Oderbruch, der mit 80.000 ha größten eingedeichten Tieflandfläche an der Oder.
Auf einem perfekten Radweg kann man eine langgezogene, andernorts auch steile Abfahrt von der Märkischen Schweiz in das Gebiet des Oderbruchs genießen. In die andere Richtung jedoch musste der Autor dann vor Überanstrengung auch schon mal runter vom Rad...
Und "völlig eben" bedeutet mit anderen Worten: Perfekt zum Fahrradfahren! Und auch landschaftlich bildschön präsentiert sich die Region ganz im Osten Deutschlands. Nicht sonderlich zersiedelt ist dieses Stück Land (es gibt hier gerade mal 47 Einwohner pro Quadrat-kilometer, in ganz Deutschland sind dies immerhin 229). Man kann also die Ruhe und Weite genießen, zuweilen eine weitgehend ungestörte Vogelwelt beobachten - oder auch völlig unkompliziert einen Ausflug nach Polen machen. Gut ausgebaute, auch für Autos befahrbare Brücken gibt es in Küstrin / Kostrzyn und Hohenwutzen. Vielleicht gibt es in Bienenwerder bald eine Brücke für Radler und Wanderer, jedenfalls beabsichtigt man, hierfür offenbar eine alte Eisenbahnbrücke restaurieren und umfunktionieren. Und auch eine Fähre findet man in Güstebieser Loose - hier kann man für ein paar Cent über den Fluss übersetzen und somit völlig unkompliziert in das andere Land wechseln.
Das Radfahren im zuweilen etwas verschlafen wirkenden Oderbruch kann geradezu süchtig machen - dementsprechend steigerten sich die Touren von meiner Liebsten und mir kontinuierlich. Um auch ja genügend Zeit für unsere Strecken zu haben kam es dann selbst für mich notorischen Langschläfer sogar wiederholt dazu, dass wir schon morgens vor sechs Uhr auf dem Fahrrad saßen, um uns dann auf dem Radweg R1 gen Oderbruch zu bewegen. Die ganze Region erwachte erst so langsam, während wir schon unsere erste Frühstückspause nach vielen Kilometern Weg machten - ein tolles Erlebnis.
Radfahren auf dem Oderdeich: Der Weg ist optimal, übersichtlich und frisch asphaltiert. Man kann ungestört radeln.
Im Oderbruch selber lässt es sich nicht nur aufgrund der Geographie, sondern auch aufgrund der großartigen Radwege perfekt Fahrrad fahren. Besonders schön fanden wir, direkt auf der Krone des Oderdeiches zu fahren, wo es oftmals einen gut asphaltierten Radweg gibt. Es sind hier zwar durchaus viele Radler unterwegs, aber es ist auch nicht gerade so voll, dass man sich in die Quere kommt.
Toll auch die 13 Kilometer lange, nahezu schnurgerade reine Fahrradstrecke von Wriezen aus quer durch das Oderbruch bis nach Bienenwerder am Oderdeich (wo man, wie sollte es auch anders sein, direkt auf eine alte Eisenbahnbrücke nach Polen stößt) - verlegt auf der alten Strecke der früheren Oderlandbahn. Offenbar ist dies auch eine ideale Trainingsstrecke für Radrennfahrer... (kurze Anmerkung: In Buckow gibt es dementsprechend in jedem Frühjahr ein überregional bekanntes und beliebtes Amateur- und auch Jedermann-Radrennen!).
Blick vom Oderdeich über die Oder zwischen Kienitz und Groß Neuendorf.
Auch, wenn die ganze Region nicht so voller Menschen ist, ist es keineswegs so, dass die Strecken langweilig sind. Es gibt viel zu entdecken im Oderbruch, und zwar nicht nur Natur!
Und nicht nur die netten kleinen Ortschaften. Beispielsweise wird einem immer wieder Historisches vor Augen gehalten. So findet man in nahezu jeder Ortschaft ein sowjetisches Denkmal, das einem immer wieder vor Augen hält, dass es genau hier in der Gegend war, dass im Jahre 1944/45 die Rote Armee deutschen Boden betrat und hohe Opfer dafür brachte, dem deutschen Nazi-Grauen ein Ende zu bereiten und Besitz von einem Stück Deutschland zu erkämpfen.
Das beschauliche Dorf Kienitz, direkt an der Oder, spielte eine besondere Rolle im Zweiten Weltkrieg: Die sowjetische Rote Armee überschritt direkt in der Nähe von Kienitz die Oder und betrat hier am 30. Januar 1945 erstmals den heute deutschen Boden. Diesem Ereignis widmet man ein entsprechendes Denkmal: gleich einen kompletten sowjetischen Panzer vom Typ T-34 hob man auf den Sockel - auch, wenn der Ort Kienitz im Verlauf der Kämpfe zu über 90 Prozent zerstört wurde...
In Kienitz hat man dann auch gleich dem ersten sowjetischen T-34-Panzer, der auf deutschen Boden rollte, ein Denkmal gesetzt - bzw. ihn selber auf ein Denkmal gesetzt. Am 31. Januar 1945 war Kienitz, um es mal von der Inschrift einer pathetischen Gedenktafel zu zitieren: "Erster vom Faschismus befreiter Ort auf unserem Staatsgebiet." Also steht dort auch immer noch: "Ruhm und Ehre den Kämpfern der 5. Stoßarmee und der 2. Gardepanzerarmee."
Diese vielen Denkmäler sind einige von den immer weniger werdenden Plätzen in Deutschland und der Welt, an dem man überhaupt noch den Roten Stern bewundern kann... Und diese sowjetischen Denkmäler sind immer voller Pathos (z.B. in Letschin, nur ein paar Kilometer von Kienitz entfernt, aber erst im April 1945 Kriegsschauplatz: "Ruhm und Ehre den 1945 gefallenen 331 Sowjetsoldaten" - Ruhm und Ehre, na ja, okay, aber warum nicht auch Trauer?). Die Gedenkstätten stammen selbstredend noch alle aus der DDR-Zeit - haben aber durchaus noch ihre Daseinsberechtigung. Ein geschichtsträchtiger Boden ist es hier also allemal.
Viele detaillierte Informationstafeln im Oderbruch erinnern umfassend an die dramatischen Vorgänge während des Oderhochwassers im Sommer 1997.
Aber auch die jüngere Geschichte wird einem immer wieder vor Augen gehalten. Und das heißt hier vor allem: An die höchst bedrohliche Oderflut vom Ende Juli / Anfang August 1997 wird allerorten erinnert. Mit weniger Pathos, aber mit vielen detaillierten Informationen über den Ablauf der dramatischen Ereignisse damals. An mehreren Stellen schrammte man an einem katastrophalen totalen Deichbruch nur um Haaresbreite vorbei. Eine Welle der Hilfsbereitschaft und der Aufmerksamkeit setzte in ganz Deutschland ein - und vielen wurde dabei wie mir wohl erst bewusst, dass es die Landschaft Oderbruch in ihrer Einmaligkeit überhaupt gibt...
Aber auch am Rande des Oderbruchs findet sich einiges Sehenswertes. Besonders zähle ich hierzu das historische Schiffshebewerk in Niederfinow, unweit des hübschen Ortes Oderberg nördlich des Oderbruchs. Auch das Kulturzentrum Neuhardenberg in einem alten, großen Schlossanlage ist sicherlich einen Besuch wert. Wer eine Unterkunft sucht, ohne dass Geld eine Rolle spielen würde, der findet so etwas in alten Schlössern in der Region...
Ein Rettungsring in luftiger Höhe - mit Blick über die Ebene des Oderbruchs. In den schwindelnden Höhen des Schiffshebewerks Niederfinow aus hat man einen großartigen Blick...
Und noch etwas lernte ich - eigentlich sehr beiläufig - zu schätzen in dieser Region: Die massiven und stabilen Wartehäuschen an Bushaltestellen aus der DDR-Zeit! Es war in Reichenow, als uns nicht unbedingt überraschend, aber um so heftiger ein Gewitter einholte. Eine Gaststätte oder ähnliches war bei Hereinbrechen des Unwetters auf den ersten Blick nicht in Sicht - also mussten wir Unterschlupf in der Bushaltestelle suchen. Und: wir waren froh, dass es sich hier nicht um so einen leichten und luftigen Verschlag aus Blech oder Glas handelte, wie sie heutzutage gebaut werden (in solchen Design-Sparversionen wird man bei Unwetter nämlich in jedem Fall bis auf Haut nass - das hatten wir bei anderer Gelegenheit tatsächlich auch mal "ausprobiert"...). Sondern wir hatten Glück: Zu DDR-Zeiten war man da nicht so achtlos - und wir konnten eine gute Stunde lang sicheren Schutz in einem gemauerten Häuschen genießen. Ein herzliches Dankeschön den uns unbekannten Konstrukteuren! Die zudem noch, wie man es oft bei historischen Häusern sieht, das Baujahr des Wartehäuschens in das Dach eingemeißelt hatten: 1968.
Den Konstrukteuren dieser ausgesprochen stabilen Bushaltestelle in Reichenow sei Dank: Mit ihrer Hilfe überstanden wir ein einstündiges Unwetter ohne Probleme!
Auch solche kleinen und winzigen Geschichten gehören dann dazu, wenn man auf dem Fahrrad ein paar Hundert Kilometer in einer solchen Region zurücklegt. Dies rundet dann das Bild einer Gegend ab, die einen zwar brandenburgisch-zurückhaltend, also nicht unbedingt mit offenen Armen, empfängt, in ihrer friedlichen und oft stillen Erhabenheit doch einfach sehr schön und einnehmend ist.
Insgesamt ist das Märkische Oderland eine wunderbare Radfahrer-Region, touristisch noch lange nicht bis zur Perfektion erschlossen - aber nach meinem Gefühl macht gerade das eine Menge von dem Charme aus.
Blick bei klirrender Kälte über den gefrorenen Straussee nach Strausberg.
Die "Große Straße" in Strausberg kommt gemütlich daher und bietet viele Einkaufsmöglichkeiten.
Wunderbar renovierte Gebäude in der Altstadt.
Die Fähre über den Straussee ist außergewöhnlich: Sie fährt mit Strom, an einer quer über den See gespannten Freileitung (diese ist auf dem Foto gerade mal zu ahnen).
In der Großen Straße in Strausberg - im Winter.
Rund rum den inneren Bereich von Strausberg findet man viele Plattenbauten - leider nicht immer so farbenfroh, wie hier.
Feldsteinkirchen sind ganz typisch für die Märkische Schweiz - hier die Dorfkirche in Garzau.
Blick in das Innere der Dorfkirche Garzau.
Ein Förderverein macht es möglich: Garzau erhält seine Pyramide zurück! Ursprünglich im Jahr 1780 im großen Landschaftspark des Grafen Friedrich Wilhelm Carl Graf von Schmettau errichtet, verfiel sie im Laufe der Zeit komplett, wird aber seit dem Jahr 2004 wieder errichtet.
Sehr interessant in Garzau: Der atomsichere Bunker mit dem Rechenzentrum der NVA. Besichtigungen sind jeweils an einem Tag im Monat möglich.
Erich Honecker schaut milde, aber irgendwie auch abwesend auf die damals topmoderne Technik...
Auch die Rechner waren Mitte der 80er Jahre topmodern! Bei genauem Hinsehen konnte man so manches Bauteil aus westlicher Produktion entdecken.
Dem Tief Daisy sei "Dank": Anfang Januar 2010 versank (nicht nur) Garzau in tiefem Schnee.
Idylle pur, wie geschaffen für ruhiges, ungestörtes Arbeiten: Das Brecht-Weigel-Haus in Buckow. Es dienst heute als Museum und Veranstaltungshaus.
Buckow - nicht nur eine grüne Stadt, auch eine Stadt am Wasser.
Viele schön und liebevoll gepflegte Häuser finden sich in Buckow.
Abendstimmung am Buckowsee.
Der Name ist etwas mystisch - aber die Landschaft am "Roten Luch" ist großartig! Das Besondere am Roten Luch: Es ist eine Wasserscheide. Aus den Gräben des nördlichen Bereiches fließt das Wasser irgendwann in die Ostsee, aus den südlichen Bereichen in die Nordsee...
Fast schon verwunschen, völlig abgelegen, ruhig und friedlich mitten im Wald gelegen: Die Siedlung Rotes Luch. Mit dem Fahrrad allerdings gut zu erreichen.
Landschaft beim Rotem Luch in Richtung Waldsieversdorf.
Rapsblüte an einer Allee zwischen den Ortschaften Bergschäferei und Bollersdorf.
Es ist nur noch ein kurzer Moment bis zum Unwetter in der Nähe von Gladowshöhe...
Zum Radfahren einfach zu hoppelig und nicht so richtig schön - zum Wandern um so mehr: Weg von Garzau gen Süden.
Eine typische historische Straße, hier in Obersdorf (nicht zu verwechseln mit Oberstdorf im Allgäu!): Extrem grobes Kopfsteinpflaster. Zum Radfahren total ungeeignet - wäre da nicht der gepflasterte Randstreifen.
Nördlich der Märkischen Schweiz, auf dem Weg in das Oderbruch: Man hat weite Blicke bis nach Polen hinein.
Typische Landschaft in der Märkischen Schweiz.
Macht doch nichts! Ist doch so viel schöner!
Herbststimmung bei Hohenstein.
Winter bei Ruhlsdorf.
Im Abendlicht bei klirrender Kälte: Am Langen See bei Garzin.
Radfahren tut man hier dann besser nicht mehr: Anfang Januar 2010 versinken Landschaft und Straße zwischen Garzau und Garzin im tiefen Schnee.
Im Frühjahr - die Felder werden wieder bestellt.
Würden Sie DEM Ihr Brot abkaufen...???
Nun - Sie sollten! Die Drachenbrotbäckerei in Klosterdorf ist zu Recht berühmt für ihre vorzüglichen Brotsorten - vor allem natürlich für das Drachenbrot...
Vom Fahrrad aus fotografiert: Der Turm des Schlosses Reichenow.
Fast schon eine Art Märchenschloss: Das ist englischer Neugotik gebaute Schloss Reichenow. Verliebte können sich hier das Ja-Wort geben.
Ebenso wie in Reichenow auch ein Hotelbetrieb: Das Schloss in Wulkow bei Trebnitz.
Das Schloss Neuhardenberg. In der umfangreichen Anlage finden zahlreiche hochwertige kulturelle Veranstaltungen statt.
Auf dem riesigen Gelände vor dem Schloss Neuhardenberg findet sich eine von Karl Friedrich Schinkel gestaltete Kirche.
Café und Restaurant im Schloss Neuhardenberg sind unbedingt einen Besuch wert.
Strohernte im Oderbruch.
Typische Oderbruch-Landschaft: Eine ganz flache Gegend mit großen Feldern - von Bäumen gesäumt.
Im Oderbruch in der Nähe des Dorfes Sydowswiese.
Eines von einigen Sonnenblumenfeldern im Oderbruch.
Landschaft im Oderbruch bei Spitz.
Oderbruchlandschaft bei Kienitz Nord.
Im Frühjahr bei Genschmar.
Blick von einem phantastischen Radweg: 13 km lang schnurgerade auf einer früheren Bahnstrecke zwischen Wriezen und Bienenwerder.
Sehr zentral im Oderbruch gelegen, sehr pittoresk und einen Besuch wert: Der Ort Letschin mit seinen gut 4000 Einwohnern.
Von der evangelischen Kirche blieb Letschin nach den Zweiten Weltkrieg nur der Kirchturm. Dieser Bau von Karl Friedrich Schinkel wurde in den Jahren 2002/03 liebevoll restauriert.
Das Denkmal für Friedrich den Großen hat in Letschin eine vielfältige Geschichte. 1905 errichtet als Dank für die von König Friedrich II. von Preußen veranlasste Trockenlegung des Oderbruchs. Nach 1945 wurde das Standbild abgetragen und sollte zu DDR-Zeiten eingeschmolzen werden - jedoch verstecke ein Dorfbewohner das Standbild in seinem Schuppen. Nach der Wende wurde Friedrich II. wieder zurück auf den Sockel gehoben... Was kommt wohl als nächstes?
Der Rote Stern - in Letschin (und nicht nur dort...) wird er noch gepflegt: In der Region Oderbruch gab es zum Ende von Nazideutschland schwere Kämpfe. In vielen Orten zeugen solche sowjetischen Ehrenmale von dieser schrecklichen Vergangenheit.
Auch das gibt es im Oderbuch, am Rande der Ortschaft Letschin: Wohnsilos. Sie wirken in dieser schönen, weitläufigen und extrem dünn besiedelten Region völlig deplatziert.
Ein Traum von einem Radweg, breit, eben, perfekt asphaltiert: Der Weg auf dem Oderdeich, in Höhe des Oderbruchs. Selten ist es so voll, wie dort vorne. Und oft fährt man direkt an den Grenzmarkierungen entlang.
Auch der Radweg in das Oderbruch hinein ist traumhaft: Auf der alten Oderbruch-Bahnstrecke Wriezen - Bienenwerder.
Der Radweg auf der früheren Bahnstrecke Wriezen - Bienenbüttel: schnurgerade 13 km.
Auf dem Radweg entlang der Oder - bei der sich zu Pfingsten 2010 schon das aufkommende Hochwasser abzeichnet.
Radfahrer auf dem Oderdeich.
Nein, dieser Hoppelweg ist nicht der Radweg an der Oder! Das ist lediglich der Blick vom Radweg auf dem Oderdeich in Richtung Oder.
Es fällt schwer, sich beim Radeln durch die wunderschöne Landschaft satt zu sehen...
... da muss man dann eben immer wieder mal eine gemütliche Rast machen, um die Ansichten zu genießen.
Auflaufendes Oder-Hochwasser zu Pfingsten 2010.
Dem zum Ende des Zweiten Weltkrieges zur Festung erklärten Ort Wriezen sieht man die katastrophalen Zerstörungen des Krieges immer noch erschreckend deutlich an. Sei es an den als Mahnmal erhaltenen Resten der Kirche, ...
... sei es in den Straßenzügen, die fast ausschließlich durch für eine solch kleine Stadt überraschend gesichtslose Zweckbauten aus der Zeit nach dem Krieg bestehen - immerhin modernisiert.
Sehr schön: Die Kirche in Kunersdorf. Sie wurde Anfang der 50er Jahre errichtet.
Eines von vielen: Sowjetisches Ehrenmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges - hier in der Ortschaft Gusow-Platkow. Die schiere Anzahl der eingetragenen Namen auf diesen Denkmälern selbst in diesem kleinen Dorf ist doch erschütternd.
Auch hierhin fuhr die Oderbruch-Eisenbahn in früherer Zeit: Groß Neuendorf, direkt an der Oder. In dem alten Speicher ist heute ein Café.
Die Kirche von Kienitz wirkt gedrungen und scheint sich beinahe ein wenig verstecken zu wollen.
Der kleine Hafen der kleinen Ortschaft Kienitz...
... die allerdings keinesfalls unbedeutend ist: Sehr überraschend steht man beim Fahren auf dem Oderdeich bei Kienitz plötzlich vor eine metallenen Stele. Diese erinnert daran, dass an dieser Stelle die sowjetische Rote Armee erstmalig den heutigen deutschen Boden betrat.
Die fast winzige, sehr dezente Beschriftung der Stele: "Am Morgen des 30. Januar erreichte hier die Rote Armee das westliche Ufer der Oder." Irgendwer hat erfolglos versucht, diese Inschrift wegzukratzen. Auch war sich irgendwer nicht zu dämlich, ein Hakenkreuz hier hinein zu kratzen (links - zum Glück verfremdet). Menschen gibt's...
Der zauberhafte Ort Zollbrücke - direkt hinter dem Oderdeich ist eine Art Kulturzentrum: Das "Theater am Rand" ist weit über das Oderbruch hinaus bekannt.
Anders als am Oderdeich kann man nach Zollbrücke auch mit dem Auto fahren. Die Folge: Richtige Menschenmassen auf dem sonst so einsamen Weg.
Oderberg am nördlichen Rand des Oderbruchs. Der schöne Dampfer im Vordergrund gehört zum Schifffahrtsmuseum.
Manchmal ist das Vorland so breit, dass man selbst vom Deich aus den Fluss nur ahnen kann.
Bei dem hier auflaufenden Hochwasser zu Pfingsten 2010 hat man jedoch keine Probleme, den Fluss zu sichten.
Schiffe sieht man auf der Oder in Höhe des Oderbruchs nur selten.
Wunderschöne Landschaft: Die Oder auf Höhe des Oderbruchs.
Ständige Begleiter auf einer Radtour an der Oder: Die Grenzpfosten auf beiden Seiten des Flusses.
Die Oder bei Kienitz.
Ein sonderbares Bauwerk: Die Eisenbahnbrücke bei Bienenwerder. Ihre Geschichte: Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zerstört, danach wieder aufgebaut, 1954 fertig gestellt - aber dann nie in Betrieb genommen! Sie diente als "Reservebrücke" für die Militärs. Jahrzehntelang rostete sie still und ungenutzt vor sich hin....
... aber jetzt gibt es die Idee, die verriegelte Brücke touristisch zu nutzen. Dies wäre besonders für Fahrradfahrer eine ideale Anbindung nach Polen. Die Deutsche Bahn würde ihren Teil der Brücke gerne abgeben, allein die Polnische Staatsbahn ziert sich derzeit noch.
Da staunt der Hamburger Umweltanalyst: Während Gewässergütemessstationen an Elbe und Alster in Hamburg in eher schlichten und hässlichen Containern untergebracht sind, überzeugt die Messstation Hohenwutzen an der Oder mit einem großzügigen Gebäude.
Die Oderbrücke bei Hohenwutzen.
Fährt man über die Brücke bei Hohenwutzen...
... landet man direkt an dem "Polenmarkt" "Oder Center Berlin" bei Osinów Dolny. Seitdem Polen zur EU gehört sind diese Märkte jedoch in vielerlei Hinsicht nicht mehr so lukrativ, wie zuvor.
Im Folgenden einige Eindrücke der Oder von einer Radtour zu Pfingsten 2010, bei auflaufendem Hochwasser. Wenige Tage nach dieser Tour ging das immer dramatischer werdende Hochwasser bundesweit durch alle Medien. Hier die Oder in der Nähe von Bienenwerder.
Rast knapp oberhalb des Wasserpegels.
Nein, dies ist nicht der tatsächliche Flusslauf - sondern aufgelaufenes Hochwasser auf normalerweise trocken liegenden Flächen vor dem Deich.
Okay: Auto- oder Motorradfahren will hier sowieso niemand mehr.
Freut ihn das viele Wasser - oder wird es ihm zuviel?
Zwischen Güstebieser Loose und dem polnischen Ort Gozdowice (dem früheren Güstebiese, hier im Bild ist der polnische Ort zu sehen) fährt seit dem Jahr 2007 eine Fähre. Es dauert hier nicht mehr lange, bis der Zuweg zur Fähre vor dem Deich von Wasser überspült wird...
Nicht nur Radfahrer, auch Störche fühlen sich im Oderbruch pudelwohl - man sieht sie sehr häufig.
Ohne die Schutzdeiche würde die ebene Fläche des Oderbruchs immer wieder unter den Wassermassen der Oder geradezu "absaufen".
Nein, nicht das Oderbruch ist eines von 15 deutschen Biosphärenreservaten, hierfür wird es wohl viel zu stark landwirtschaftlich genutzt. Allerdings schließt sich direkt nördlich das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin an.
Das spricht ja für sich... Viele auch außerhalb des Oderbuchs haben die dramatischen Bilder sicher noch vor Augen (gesehen bei Güstebieser Loose).
Gesehen in der Kulturhochburg des Oderbruchs: Zollbrücke.
Das Schild ist auf dem Foto nicht so richtig gut zu lesen - der Hinweis deutet auf eine Zimmervermietung in der Gaststätte "Vier Jahreszeiten". Keine Frage: Die vier Jahreszeiten sind auf diese Weise sicherlich hautnah spürbar!
Die Grenzpfähle - offenbar sind sie eine Art "Mogelpackung": an einem wodurch auch immer beschädigten Grenzpfahl wird deutlich, dass man offenbar nur schnell die noch bemalten alten DDR-Grenzsäulen mit einem frischen Plastik-Überzug versehen hat. Ob das seinerzeit übliche gusseiserne Reliefschild mit dem DDR-Wappen auch noch unter dem Plastik an der Säule ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen...
Gesehen bei Liebenhof in der Märkischen Schweiz. Allein... Die Bedeutung entzieht sich meiner Kenntnis.
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