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im Internet:
Ein Traum wird wahr: Eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad, eine "Transalp"!
Komisch nur dabei: Diesen Traum hatte ich lange Zeit eigentlich überhaupt nicht! Und doch wurde genau diese Tour einfach nur traumhaft.
Wirklich: Es ist bis vor Kurzem nie mein Traum gewesen, mit dem Fahrrad in die Berge, oder sogar über die Alpen zu fahren. Eigentlich bin ich nie auf die Idee gekommen, dass es toll sein könnte, sich mit dem Fahrrad in den Bergen unterwegs zu sein. Jahrzehnte lang hat mir jede kleine Bodenwelle auf meinem Weg eher zu schaffen gemacht. Steigungen fahren tat ich jahrzehntelang nur, wenn es sich wirklich ganz und gar nicht vermeiden ließ, kein Bogen drum herum führte.
Eher irritiert nahm ich dann irgendwann wahr, dass in Zeitschriften für sportliches Rennradfahren immer nur und allein Wege in den Bergen vorgestellt wurden - frei nach dem Motto: Rennradfahren wurde eigentlich nur für die Berge erfunden!
Als norddeutscher Flachländer fühle ich mich hierbei immer ignoriert und vernachlässigt: Es lässt sich doch auch im flachen Gelände bestens radeln, auch per Rennrad. Und langweilig ist das mitnichten!
Und doch ertappe ich mich dabei, dass ich im Frühsommer 2011 mit großer Neugierde und heißen Ohren verfolge, wie zwei norddeutsche Redakteure der Zeitschrift GEO sich an das große Wagnis machen, an der einwöchigen, jährlich stattfindenden Tour Transalp teilzunehmen - einem Jedermannrennen für zwei-Personen-Teams, das eine Woche lang eine ganze Anzahl an für mich unvorstellbar hohen Alpenpässen zusammen sammelt, die von den Amateurfahrern zu meistern sind. In einem lesenswerten, ausführlichen Blog schildern die beiden ihre gesamte Vorbereitung - und die Erlebnisse bei der Veranstaltung. Letzteres dann allerdings etwas knapp, wahrscheinlich reicht der Elan der beiden abends nicht mehr zum ausführlichen Schreiben. Mich fasziniert die ungeheure Leistung dieser beiden, ja, aller Fahrer aber doch sehr (mittlerweile gibt's dies offenbar nur noch als GEO-Podcast-mp3).
Als ich dann ein paar Monate später eine Google-Anzeige eines Veranstalters von geführten Alpenüberquerungen fand, war ich neugierig genug, auf deren Seite einmal nachzuschauen. So etwas nennt sich "kontextsensitive Werbung" und gilt in der Öffentlichkeit als höchst verpönt. Mir bringt genau dies aber einen der tollsten Urlaube überhaupt - und ohne diese Werbung hätte ich wohl nie überhaupt erfahren, dass es Alpenüberquerungen per Rennrad in organisierter Form überhaupt gibt. Also: Ein Hoch auf "kontextsensitive Werbung".
Man bietet drei verschiedene Varianten für Alpenüberquerungen per Rennrad an: Eine für erfahrene Bergfahrer (level "medium"), eine für leistungsbezogene Bergfahrer (level "go wild") und eine für Anfänger, Neulinge, Greenhorns und Ängstliche in den Bergen - also für Dummies wie mich (level "light").
Das Letztere passt so exakt auf uns beide, meine Liebste und mich, so, dass wir beide dies im November 2011 kurz entschlossen buchen. Einmal quer über die Alpen soll es gehen, von Garmisch zum Gardasee - organisiert von einem erfahrenen Veranstalter. Über gar nicht mal sonderlich hohe Berge. Ein Guide und ein Begleitfahrzeug für den Gepäcktransport begleiten das Ganze, für Unterkünfte und teilweise Verpflegung ist gesorgt. Man müsse nur ein entsprechendes Fahrrad, die Fitness und die Bereitschaft mitbringen, vier Tage lang ausdauernd auf dem Fahrrad zu sitzen.
Vier Tage - so lange soll unsere Alpenüberquerung von Garmisch zum Gardasee gerade mal dauern. Im Juli 2012 geht es los, und je näher der Termin rückt, um so mulmiger wird uns beiden. Können wir so etwas wie 1000 Höhenmeter am Tag überhaupt fahren (bei Rennradfahrern in den Bergen werden als "Höhenmeter" allein die Meter gezählt, die bergauf zu fahren sind, nicht als zurückzulegende Wegstrecke)? Was muten wir uns da eigentlich zu? Sind wir Flachländer nicht etwas blauäugig und leichtsinnig an diese Sache herangegangen? Mit etwa der Hälfte des geplanten Trainigspensums starten wir im Juli zunächst in zwei Wanderwochen im Oberallgäu - und danach geht's zur "Transalp" per Rennrad.
Meine ureigenen Eindrücke dieser Tour schildere ich hier Tag für Tag auf jeweils einzelnen Seiten - plus meinen persönlichen "Prolog": der Anreise per Fahrrad aus dem vorangegangenen Urlaub in Hinterstein im Allgäu bis nach Grainau bei Garmisch.
Ein kurzes Fazit vorweg: Eine tolle Tour! Die Berge waren gar nicht sooo hoch - unser Gefühl war meist eher, dass wir "zwischen" den Bergen fahren, gar nicht so viel "über" die Berge. Richtig schön war es!
Erster Tag, mein "Prolog":
Transalp
Von Bad Hindelang nach Grainau
107 km
Zweiter Tag:
Transalp
Von Grainau nach Prutz
122 km
Dritter Tag:
Transalp
Von Prutz nach Meran
128 km
Vierter Tag:
Transalp
Von Meran nach
Kurtinig an der Weinstraße
62 km
Fünfter Tag:
Transalp
Von Kurtinig an der Weinstraße
nach Torbole am Gardasee
63 km
externe Bilderserie:
Rennradtour Transalp
Von Bad Hindelang zum Gardasee
73 großformatige, andere Fotos, als in den
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Meine Buch-Empfehlungen:
Dirk Matzen
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