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im Internet:
Der "Bukarester Ku-Damm": Straßenszene
am Bulevardul G. Magheru
Aaaach, diese Stadt! Was soll ich nur von ihr halten?
Ein Jahr nach dem ersten Aufenthalt verschlägt es mich wieder in die Walachei, die Region südlich von Transsilvanien - also nach Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens. Auch ein zweiter Aufenthalt dort, exakt ein Jahr nach dem ersten, hinlässt zwiespältige Gefühle.
In der Altstadt eine alte Bausubstanz, die zuweilen geradezu zum Weinen schön ist und faszinieren kann. Manchmal auch wunderbar restauriert, ergriffen bewundere ich das Athenäum oder das Nationale Kunstmuseum oder das gerade in aufwändiger Restaurierung befindliche Nationale Geschichtsmuseum oder die Zentrale Universitätsbibliothek oder das Haus der Armee oder den Sparkassenpalast oder oder oder. Immer wieder kann man wunderbaren Details entdecken.
Und doch gibt es ebenso immer wieder scheußliche und an Hässlichkeit kaum zu überbietende Gebäude direkt neben architektonischen Perlen. Graue zuweilen halb zerfallene Zweckarchitektur aus sozialistischer Zeit. Plätze, an deren Häusern noch die Einschusslöcher der Revolution vom Dezember 1989 zu erkennen sind. Häuser, die zuweilen zerfallen.
Beispielhaft hierfür ist sicher ein Gang durch den berühmten und überaus interessanten Straßenzug "Calea Victoriei" (auf deutsch "Siegesstraße"), in dem sich alle oben genannten Gebäude befinden, auch große, stilvolle Hotels wie das Hilton, das Continental, das Majestic, das Bucureşti. Die Altstadt von Bukarest. Erschütternd ist es, zu wissen, dass unter Ceausescu für seinen architektonischen Größenwahn große Teile der Altstadt kurzerhand abgerissen wurden. Was für Schönheiten sind dort wohl verschwunden?
Anstatt vieler Worte nehme ich Sie aber mit den unten folgenden Bildern einfach mit auf einen Gang durch die Calea Victoriei - die Prachtstraße Bukarests - von Süden nach Norden, zuweilen auch mit einem Blick in Seitenstraßen und –gassen und endend auf dem gigantischen Verkehrsknotenpunkt Piaţa Victoriei mit dem Regierungssitz. Gegensätze allerorten! Zuweilen kaum zu erklären oder zu begreifen - und manchmal für eine Durchschnitts-Westeuropäer kaum auszuhalten.
Wohnhäuser an der Einfahrt zur "Calea Victoriei"
Der Sparkassenpalast in Bukarest.
Details am Sparkassenpalast.
Die schöne kleine Passage "Pasajul Macca-Villacrosse" mit vielen Schmuckgeschäften ist in gelbes Licht getaucht.
Beeindruckend - und mitten auf einer großen Kreuzung: Das "Nationale Militärkasino".
Auch in der "Calea Victoriei": Eine Messstation für Luftverschmutzung. Ich hatte (zu der Zeit internen) Einblick in die Daten - es werden ernorme Werte gemessen.
Etwas eingezwängt zwischen wuchtigen Häusern: das Odeon-Theater.
Normale Straßenszene in der "Calea Victoriei": Architektonische Gegensätze bestimmen das Bild.
Am Revolutionsplatz: ein Blick zwischen Häusern hindurch - auf gewaltige Wohnblocks.
Das Denkmal für den blutigen Umsturz im Dezember 1989.
Am Revolutionsplatz sind an einigen Häusern bei genauem Hinschauen noch immer Einschusslöcher des gewaltvollen Kampfes im Dezember 1989 zu sehen.
Gedenktafel für gefallene "Eroi" (Helden) der Revolution, die hier namentlich erwähnt werden.
Beeindruckende Gebäude an der "Piaţa Revoluţiei".
Das Nationale Kunstmuseum.
Das wunderschöne und perfekt restaurierte Athenäum.
Einladend? Ein Hauch von Paris?
Der Nachtclub "Moulin Rouge".
Blick entlang des Straßenzugs "Calea Victoriei", die Prachtstraße Bukarests.
Blick in die "Calea Victoriei" - Werbung bestimmt das Bild an vielen Orten in Bukarest.
Roter Mantel im Grau.
Eingang zu der Kirche "Biserica Sf. Nicolae Tabacu".
Leeres, langsam verfallendes Gebäude an der Prachtstraße Bukarests.
Ein paar Meter weiter: der Eingang zum Cantacuzino-Palast mit dem Nationalmuseum George Enescu.
Ein Seitenstraße direkt an einer Kreuzung zur "Calea Victoriei".
In der Nähe der "Piaţa Victoriei": Zweckbauten.
Eine Anmerkung zu den Bildern: Es war halt Februar und zu dem Zeitpunkt, als ich Gelegenheit hatte, die Gegend zu erkunden - und dabei war es leider bedeckt, sehr grauer Himmel. In der Sonne sieht die Welt natürlich viel schöner aus, auch in Bukarest.
Geht man die Calea Victoriei nach Norden, so gelangt man auf die gigantische Piaţa Victoriei ("Siegesplatz"). Ein wirklich riesiger, unbegreiflicher Platz - vor allen Dingen aber zu einem unüberschaubaren Verkehrsknotenpunkt verkommen. Trotzdem gibt es viele interessante und wichtige Gebäude an diesem Platz.
Und auch auf dem Rückweg nehme ich Sie auf eine etwas kürzere Fotostrecke mit: ein wenig schauen wir uns auf der riesigen Piaţa Victoriei um, folgen dann dem Bulevard gen Süden entlang der Haupt-Einkaufmeile der Stadt bis zur Piaţa Unirii ("Einheitsplatz"). Ach ja, ein kleiner Hinweis noch: Das Wort Piaţa wird ausgesprochen wie das italienische Wort "Piazza" für Platz. Damit ist dieses komisch Wort "Piaţa" doch gleich verständlicher.
Dieser Straßenzug von etwa 3,5 Kilometer wurde mir als "der Ku-Damm von Bukarest" vorgestellt: DIE Einkaufs- und Flaniermeile der Stadt. Mit einigen der schickeren Bukarester Geschäfte. Etwa jedes vierte Geschäft ist allerdings eine Devisen-Wechselstube und an vielen Stellen muss man sich an den unkontrolliert und wild parkenden Autos entlang zwängen. Auch - Obacht bitte! - auf seine Füße muss man achten: Der Weg ist überaus holperig mit vielen Fußangeln. Willkommen also mitten im Zentrum der rumänischen Hauptstadt, auf dem "Ku-Damm von Bukarest"!
Sicherlich einer der größten Verkehrs-knotenpunkte von Bukarest: die "Piaţa Victoriei". Das markante Gebäude mit den Säulen ist der Victoria-Palast, der Regierungssitz Rumäniens.
Auf der "Piaţa Victoriei" (links das Museum für Naturgeschichte, rechts das Geologische Museum).
Wohn- und Geschäftsbauten an der "Piaţa Victoriei" ("Siegesplatz").
Wohnhäuser an der "Piaţa Victoriei" - ob dies eine beliebte Wohngegend ist entzieht sich meiner Kenntnis.
Auf der Piaţa gibt es viel Verkehr - darunter auch.
Eine österreichische Bank an der "Piaţa Victoriei".
Der "Bukarester Ku-Damm": Am "Bulevardul G. Magheru". Schlecht zu erkennen - aber mal wieder drei Wechselstuben auf 30-40 Metern.
Blick in eine Nebenstraße des "Bulevardul G. Magheru".
Strassenszene am "Bulevardul G. Magheru".
Eingezwängt zwischen sozialistischen Zweckbauten: Die katholische Kirche "Biserica Italiană" am "Bulevardul G. Magheru".
Park- und Lieferstreifen am "Bulevardul N. Bălcescu" - da parkt man auch schon mal gern auf dem Fußweg an den Häusern.
Der "Bulevardul N. Bălcescu" - Werbeflächen gibt es reichlich.
Der "Bulevardul N. Bălcescu" - Blick in Richtung Universitätsplatz.
Blick von der "Piaţa Unirii" in den
"Bulevardul I.C. Bratiănu".
Außerhalb des Stadtzentrums jedoch überwiegt zumeist - leider - die sozialistische Zweckarchitektur, errichtet nach dem Motto „geht es noch hässlicher“? Trostlosigkeit bestimmt leider allzu häufig das Bild. Und auch von südländischem Temperament und Lebensfreude registriert man in den vielen Gesichtern der Einheimischen leider nur sehr selten etwas.
Am 1. Januar 2007 soll nach derzeitigen Planungen Rumänien der EU beitreten - mitten auf dem Universitätsplatz steht eine große Uhr, die stolz die Anzahl Tage bis dahin rückwärts zählt.
Ich frage mich, ob dies für dieses Land nicht doch zu früh kommt, ob man wirtschaftlich und organisatorisch schon so weit entwickelt sein wird - auch wenn man bei Reformen ein hohes (und bei uns völlig unbekanntes) Tempo an den Tag legt. Ich selber würde hinter den Termin aber durchaus ein Fragezeichen setzen.
Mit einem Jahr Abstand seit meinem letzten Besuch bin ich mir nicht sicher, was in Bukarest schneller passiert: die Restaurierung alter Gebäude - oder deren Zerfall. Vieles erscheint mir ein (womöglich aussichtsloser?) Lauf gegen die Zeit… Ich drücke die Daumen, dass dieser Wettlauf gelingen möge!
In diesem Sinne: „La revedere, Bucureşti“ - „Auf Wiedersehen, Bukarest“, im September 2006.
Anmerkung Mai 2009: Insgesamt sieben Mal bin ich nach Bukarest gereist, immer zu beruflichen Einsätzen im Rahmen von EU-Projekten, jeweils für eine Woche. Dieses schlägt sich auch in der Anzahl der Reiseberichte auf meiner Homepage nieder: Neben
diesem Reisebericht finden noch drei weitere Reiseberichte über Bukarest auf meinen Seiten und außerdem eine umfassende Bilderserie mit 71 meiner Fotos auf einer externen Homepage.
Dieser Bericht beinhaltet meine Eindrücke aus meiner zweiten
Reise nach Bukarest. Bei Interesse empfehle ich Ihnen also die Lektüre der folgenden Berichte der anderen Reisen:
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Meine Buch-Empfehlungen:
Dirk Matzen
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