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im Internet:
Aarhus mag es offenbar bunt!
Wenn man dem Kunstmuseum ARoS aufs Dach steigt, erlebt man in dem Kunstwerk "Your personal rainbow" einen wahren Farbenrausch.
Aarhus - wohl die bunteste Stadt, in der ich bisher gewesen bin.
Zumindest, wenn man in dem großen Ring ganz oben auf dem Kunstmuseum ARoS eine Runde dreht, dann wird es richtig bunt in Aarhus: Alle Farben des Regenbogens begegnen einem dann, in einer einzigen Runde. Und was auf den ersten Blick beinahe ein wenig simpel erscheint, entwickelt eine ganz eigene Magie und einen regelrechten Farbenrausch. Jedenfalls wenn man sich darauf einlässt und sich etwas Zeit nimmt.
Und Zeit sollte man sich nehmen - nicht nur oben auf und in dem ARoS, sondern ruhig auch für die ganze Stadt Aarhus!
Gegenfrage: Warum eigentlich nicht?
Fast kommt es mir im Nachhinein schon etwas komisch vor, dass ich noch nie überhaupt auf die Idee gekommen bin, mal ein Wochenende in Aarhus zu verbringen. Vom heimatlichen Hamburg aus ist es wirklich gar kein Problem, keine große Entfernung, nach Aarhus zu fahren.
Und doch brauche ich erstmal eine richtige, massive Werbemaßnahme und eine direkte Aufforderung, die Stadt Aarhus mal zu besuchen, um überhaupt auf diese Idee zu kommen. Denn genau so etwas ereignet sich Anfang Februar 2017: Es ist die jährliche Reisemesse in Hamburg angesagt. Wenn ich irgendwie die Zeit erübrigen kann, besuche ich diese Messe recht gerne - auch, wenn das Infoangebot zuletzt von Jahr zu Jahr immer spärlicher wird, fallen dort für mich trotzdem immer wieder neue Reiseideen ab. So auch dieses Mal.
Eine junge, hübsche Frau an einem winzigen Messestand lächelt mich an und fragt, ob denn schon mal in Aarhus gewesen sei? Und ich - ich stutze. Aarhus? Wieso denn das? Wieso denn Aarhus? Hm, nööö - antworte ich also, ich hätte bisher gar nicht so recht gewusst, warum ich denn nach Aarhus hätte fahren sollen, füge ich noch ebenso ehrlich, wie uncharmant an. Die junge Dänin bleibt freundlich, meint, dass es denn ja in diesem Jahr vielleicht einen Grund für den Besuch in Aarhus gäbe - schließlich sei Aarhus eine der beiden Europäischen Kulthauptstädte des Jahres 2017, es gäbe ein umfassendes, abwechslungsreiches Kulturprogramm, das Motto des Ganzen sei "Let's rethink" - ob sie mir denn mal zwei Prospekte mitgeben dürfe?
Ich nehme die Prospekte, und - schwupps - bin ich den jungen Dame auf den Leim gegangen. Werbemaßnahme geglückt!
Denn nachdem ich mich ein wenig mit der Stadt und mit dem Angebot der Kulturhauptstadt 2017 beschäftigt habe, steht mein Beschluss fest: Da fahre ich doch mal hin! Wenn es ein solches Angebot in gar nicht so großer Entfernung gibt, dann sollte man das doch nutzen.
Schließlich habe mich Europäische Kulturhauptstädte manchmal schon beeindruckt. Egal, ob dieses Ereignis schon ein paar Jahre zurück liegt (wie bei meinem Besuch in Sibiu/Hermannstadt 2009), kurz bevor steht (wie in Vilnius/Wilna 2008) oder tatsächlich in dem Jahr meines Besuchs stattfindet (wie in Riga 2014 oder in Wrocław/Breslau 2016) - diese Städte verströmen meist ein besonderes Flair.
Und dann noch dieses Motto für das Kulturjahr in Aarhus: "Let's rethink!". Rethink - etwa so, wie nach-gedacht. Das ist ja fast so, als habe man sich dort ganz freizügig bei dem Namen meiner Internetdomain bedient...
Das klingt doch alles recht interessant - also: Ab nach Aarhus!
Es ist für mich allerdings zunächst mal gar nicht soo einfach, nach Aarhus zu fahren, denn beruflich bedingt ist im ganzen Jahr bis zum Herbst 2017 nicht an einen längeren Urlaub zu denken. Nur mit Mühe kriege ich es hin, mal ein verlängertes Wochenende machen zu können und zwei Tage frei zu bekommen. Als ich einer Freundin von meinen Plänen erzähle, findet sie meine Idee so interessant, dass wir prompt beschließen, gemeinsam zu fahren. Ende Juli 2017 geht's los - drei Übernachtungen, also vier Tage Aufenthalt in Aarhus.
Der Blick über einen Teil der Innenstadt von Aarhus hinterlässt einen großstädtischen Eindruck.
Diese Reise findet dann, ganz gegen meine üblichen Gewohnheiten, per Auto statt. Vier Stunden lang Fahrt in entspanntem Tempo und hinter der dänischen Grenze auch ohne hektisches Gedränge. Die (private) Unterkunft in Aarhus ist schnell und leicht gefunden. Und - wir haben Glück: Unser Vermieter im Stadtteil Frederiksbjerg hat gute Tipps, wo das Auto dann kostenfrei für die Dauer des Aufenthalts geparkt werden kann. Solche Flecken scheint es für Gäste in Aarhus offenbar nicht viele zu geben. Am besten stellt man sein Auto dann in Aarhus also einfach ab und lässt es für die Dauer des Aufenthalts dort stehen. Zumindest, solange man die Innenstadt besichtigt. Da ist ein Auto nämlich eher hinderlich, man kann vieles bestens zu Fuß erlaufen.
Erster Pluspunkt also für Aarhus: Es ist keine Autostadt. Es wird schnell ganz offenkundig, dass man in der Stadt kein gesteigertes Interesse daran hat, dass Menschen mit ihren Maschinen immer überall alles direkt erreichen kann. Dies gehört zum ersten Eindruck der Stadt: Man hat an vielen Orten in der Innenstadt auffällig viel Platz für Menschen geschaffen.
Aber, huch: Jetzt sind wir ja schon angekommen in Aarhus! Höchste Zeit für ein paar knappe, grundlegende Infos über die Stadt!
Denn, immerhin: Aarhus ist nicht irgendeine Stadt! Es ist, nach Kopenhagen, immerhin die zweitgrößte Stadt unseres nördlichen Nachbarn Dänemark. Rund 270.000 Einwohner leben heute in der Stadt Aarhus. Viele junge Menschen fallen im Stadtbild auf: Aarhus ist eine bedeutende dänische Universitätsstadt. Es gibt noch weitere Hochschulen in der Stadt, aber allein die Universität Aarhus ist mit 45.000 Studierenden die größte Universität des Landes - schon diese machen ja fast 20 Prozent der Bevölkerung von Aarhus aus.
Der Ostseehafen der Stadt sorgt dafür, dass Aarhus das Handelszentrum von Jütland ist. Und immerhin ist der Hafen der größte Containerhafen von Dänemark - wahrscheinlich zum Missfallen der Hauptstadt Kopenhagen.
Aarhus hat einen bedeutenden Hafen, den größten Dänemarks. Und der Herr, der hier auf dem Sockel so entschlossen ins Wasser gehen will, tut dies für das Andenken für den Widerstand gegen die deutsche Besatzung des Landes 1940-45.
Ganz sicher und sehr zum Missfallen der Hauptstadt hat man sich in Aarhus die größte Bibliothek, nein, nicht nur von Dänemark, sondern gleich von ganz Skandinavien gebaut und diese 2015 eröffnet. Man gibt sich also selbstbewusst in Aarhus - und tritt offenbar ebenso selbstbewusst in Konkurrenz zur Hauptstadt.
Eine Stärke von Aarhus ist sicherlich das üppige Kulturangebot der Stadt. Aber dazu folgen aber noch ein paar Angaben aus eigenem Betrachten weiter unten.
Doch wie sollte es anders sein in Dänemark: Natürlich ist Aarhus ein frühere Siedlung der Wikinger! Im Mündungsgebiet des Flusses Å (bzw. Aarhus Å) ließen sich die ersten Siedler nieder. Und weil die Siedlung am Fluss Å stattfand, hieß die Stadt dann auch Århus. Doch dann, im Jahr 2010, verbeugte man sich quasi vor dem Internet-Zeitalter: Weil der Buchstabe Å (weltweit betrachtet) nur auf wenigen Tastaturen zu finden ist, benannte man die Stadt kurzerhand offiziell um - aus Århus wurde Aarhus. Wobei auch Århus immer noch eine mögliche Bezeichnung ist. Aber Aarhus ist international betrachtet einfach "gängiger"...
Also - das finde ich ja mal einen bemerkenswert gelassenen, ja, lässigen und pragmatischen Umgang mit dem eigenen Städtenamen! Und gerade diese Gelassenheit empfinde ich als "typisch dänisch". Man stelle sich nur mal vor: z.B. Köln beschließt, aus "Rücksicht auf die allgemeine Welt" jetzt Koeln heißen zu wollen... Na, diese Diskussion würde ich ja gerne erleben!
Als prima Standort für einen Aufenthalt in Aarhus erweist sich die Wahl unserer Unterkunft im Stadtteil Frederiksbjerg! Etwas südlich des Stadtzentrums gelegen, durch breite Bahngleise auch etwas vom Zentrum abgekoppelt, bildet Frederiksbjerg einen eigenen kleine Mikrokosmos.
Die Jægergårdsgade im Stadtteil Frederiksbjerg an einem regnerischen Abend - eine charmante Seite von Aarhus.
Es finden sich kleine Einkaufsstraßen, die das "gewisse Etwas" verströmen: Viele kleine Geschäfte und jede Menge Restaurants und Cafés wirken einladend. Ganze Straßenzüge bebaut mit kleinen, eingeschossigen Wohnhäusern mit Spitzdach - diese würden jedem dänischen Dorf zur Ehre gereichen. Ruhig und friedlich lässt es sich hier wohnen, mitten in der zweitgrößten dänischen Metropole.
Eine normale Wohnstraße im Stadtteil Aarhus-Frederiksbjerg tagsüber...
... und die gleiche Straße am späten Abend: Es geht hier ruhig und friedlich zu.
Der angepriesene Wochenmarkt im Viertel auf dem Ingerslevs Boulevard, angeblich der größte Markt Dänemarks, überzeugt uns beide allerdings nicht - sowohl, was das Angebot, als auch das allgemeine Interesse angeht. Aber das mag daran liegen, dass es Juli ist - und damit auch in Dänemark Urlaubszeit. Wahrscheinlich sind sowohl viele Anbieter, als auch Kunden nicht in der Stadt.
Der angepriesene Wochenmarkt auf dem Ingerslevs Boulevard ist für uns lediglich ein ganz normaler Wochenmarkt - allerdings in schöner Umgebung.
So sollten moderne Schulen aussehen, finde ich! Mitten in den durchaus traditionellen Stadtteil Frederiksbjerg hat man ein modernes, umfassendes Schulgelände gebaut.
Auch, ohne selber Lehrer zu sein: Beeindruckt sind wir von der Schule des Stadtviertels - die ist schlicht eine Wucht! Jedenfalls von außen betrachtet (und per Internet von innen betrachtet ebenso). Direkt neben unserer Unterkunft können wir diese gar nicht übersehen. Was uns auffällt: Die Schule ist sehr neu, offenbar sehr modern, mit fast unendlich vielen Möglichkeiten für die Pausen, ein kleiner Tierpark gehört dazu. Bei genauem Betrachten fällt auf: Das Ganze wurde errichtet aus recycelten Backsteinen - auch eine gute Idee. Diese augenscheinlich top-moderne Schule bietet Anschauungsunterricht, wie Schulen heutzutage zumindest von außen eigentlich sein können und wie wir es daheim in Hamburg gar nicht mehr kennen... Beim Anschauen der Schule hier muss ich immer wieder an die zahlreichen Lehrer im Familien- und Freundeskreis denken. Wenn die das hier sehen könnten, würden die entweder schwermütig - oder wütend auf die Zustände daheim.
Und noch etwas Schönes bietet Frederiksbjerg: Einen kurzen und direkten Zugang zum Stadtzentrum - die Bahngleise werden auf einigen Brücken gequert. Und damit ist das Stadtzentrum nur einen lockeren Spaziergang entfernt.
Und das Stadtzentrum von Aarhus hat einiges zu bieten. Einer der ersten Wege führt uns zum "DOKK1" - der weiter oben schon erwähnten, 2015 eröffneten Bibliothek. Was für ein spektakulärer Bau! Direkt am Hafen gelegen, als sei dort ein riesiges, eckiges UFO gelandet.
Vom Eingangsbereich des DOKK1 sieht man historische Speicher im Hafenbereich von Aarhus.
Ein wenig Pech begleitet uns zunächst: Es regnet dauerhaft Bindfäden am ersten Abend - und das DOKK1 schließt zehn Minuten, nachdem wir hinein schauen. Nicht viel Zeit, um dort etwas zu entdecken. Aber doch genügend Zeit, um wahrzunehmen, dass man dort geklotzt hat und nicht gekleckert. Das Innere von DOKK1 wirkt sehr großzügig, freundlich gestaltet - hier hat man richtig investiert, um den Einwohnern öffentliche, frei zugängliche Angebote zu machen.
Kurz vor Toresschluss gelingt es uns nur noch knapp, in den Bibliotheksbereich des DOKK1 hinein zu schauen.
DOKK1 ist nicht nur Bibliothek, auch der allgemeine Bürger-Service ist hier untergebracht. Leider jedoch hören wir in den paar Minuten Aufenthalt den Gong im DOKK1 nicht - das hätten wir sehr gern. Denn dieser kann allein von der Geburtsstation des Aarhuser Universitätskrankenhauses betätigt werden - von Eltern, wenn ihr Kind geboren worden ist. Was für eine anrührende Idee!
Auch hier im DOKK1 muss ich an Freunde daheim denken: Was für ein irrer, wahnsinniger Kontrast zum heimatlichen Hamburg, wo man eine öffentliche Bücherei nach der anderen schließt und das einzige erkennbare Interesse von politischer Seite ist, möglichst viel an öffentlichen Bibliotheken zu sparen.
Wie ein eckiges UFO am Hafen: Das DOKK1 in Aarhus bei nächtlicher Beleuchtung.
Das DOKK1 beherbergt aber noch eine andere, technische Besonderheit: Ein komfortables, supermodernes, automatisches Parksystem, für insgesamt 1000 Autos. Man stellt sein Auto auf Erdboden-Niveau in eine Art Fahrstuhl ab - um den Rest und damit die unterirdische Unterbringung des Mobils kümmern sich dann Computer und Maschinen automatisch und rund um die Uhr. Es ist das größte Parksystem dieser Art - nein, nicht nur in Dänemark, nicht nur in Skandinavien, sondern in ganz Europa. Moderner kann man so etwas derzeit nicht haben. Kein Wunder, dass man dem Parkhaus im DOKK1 eine eigene Webseite spendiert hat...
Bei dem Regen an diesem Donnerstagabend zeigen sich die Einheimischen allerdings ein wenig lustlos: Das Stadtzentrum wirkt ein beinahe leblos, teilweise fast ausgestorben. Aber wen kann das schon wundern? An einem regnerischen Donnerstagabend ist in keiner Stadt der Welt viel los...
Und dann doch, plötzlich und unvermutet - den Veranstaltungen zur Europäischen Kulturhauptstadt und/oder auch dem gerade stattfindenden Jazz-Festivals sei Dank: Wie von einer Hand geführt geraten wir in das "Ridehuset", direkt neben dem Museum ARoS - und landen direkt in einem spektakulären Konzert: Die "South African Big Band Nights". Niemand verlangt dort Eintritt. Und selbst, wenn man nicht gerade Fan von Big-Band-Musik und zuweilen auch nicht unbedingt von afrikanischer Musik ist - diese Mischung ist sensationell! Denmark meets Africa in einem fulminanten Konzert. Und eine Entdeckung "aus Versehen" sozusagen. Manchmal ist es ja ganz besonders klasse, völlig unvorhergesehen in so etwas "hineingeworfen" zu werden, wohin man aus eigenem Antrieb gar nicht unbedingt hingehen würde. Wie auch immer: Toll!
Ein "Rethinker Volunteer" an einem der Eingänge zum "Ridehuset" beim Konzert. Aber, keine Sorge: Der guckt nur, der will keinen Eintritt!
Ganz unvorhergesehen kommen wir in den Genuss eines fulminanten Konzerts: Bei den "South African Big Band Nights". Dänische Big Band trifft auf südafrikanische Sänger.
Treibt man sich dann an einem Samstag ohne Regen in der Innenstadt von Aarhus herum, dann sieht es dort ganz anders aus: Fast scheint das Stadtzentrum vor Menschen zu bersten. Viele, aber nicht nur Shopping-Wütige treiben sich dort herum, auch die zahlreiche im Stadtzentrum vorhandene Gastronomie erfreut sich eines regen Zustroms. Man macht es sich gemütlich hier, mitten im Stadtzentrum. Und das gleich den ganzen Tag lang. Das nenne ich mal eine funktionierende Stadtstruktur.
Abends in der Innenstadt von Aarhus: Viel los in der Gastronomie an der Aarhus Å.
Auch die Fußgängerzone ist Am Samstag nachts um 23:30 Uhr noch immer recht bevölkert - nicht zum shoppen, aber um es sich gemütlich zu machen.
Denn als ich dann am späten Abend nochmal eine Runde durch die Innenstadt drehe, da kommt mir das gesamte Stadtzentrum von Aarhus fast wie eine Partyzone vor. Die Gastronomie ist immer noch voll belegt, viele junge Leute machen es sich aber auch schlicht auf dem Boden der Fußgängerzone gemütlich. Allerdings, nicht verkennen möchte ich: Wohl selten nur habe ich so viele betrunkene Menschen gesehen, wie an dem späten Abend in Aarhus. Die Grenze zum Ekel wird zwar kaum einmal überschritten - aber irgendwann nach 23 Uhr habe ich das Gefühl, der Einzige zu sein, der nicht durch die Gegend wankt und torkelt. Komisch, das! Finde ich jedenfalls...
Zuvor, noch am Nachmittag, lassen wir uns nach dessen Besichtigung eine ganze Weile zu Füßen des Doms zu Aarhus (die größte Kirche Dänemarks) nieder, betrachten das Treiben auf dem Platz "Bispetorv" davor. Freundlich-gelassen geht es auch hier zu, wie ja eigentlich überall in Aarhus - irgendwie "dänisch". Es ist ein großes Festzelt aufgebaut, dort klingt Musik heraus. Kulturhauptstadt und Jazz-Festival eben.
Ein markantes Gebäude am Bispetorv: Das "Aarhus Teater".
Gleich neben dem Dom gibt es dann noch einen weiteren echten Hingucker: Das "Aarhus Teater", größtes Regionaltheater Dänemarks. Im Jahr 1900 eröffnet, ist dieses Gebäude eine echte architektonische Perle, man findet bereits eine ganze Anzahl an Jugendstil-Elementen und viele schöne Schnörkel.
Zieht man dann noch etwas weitere Kreise um das Stadtzentrum, so lassen sich wunderbare Wohngegenden entdecken. Der "Møllestien", eine einzelne alte Wohnstraße, lässt bei einem das Gefühl aufkommen, direkt in einem dänischen Dorf gelandet zu sein - mitten in Aarhus. Kuschelig, gemütlich - oder, wie der Däne und auch der Norweger sagt: Hyggelig ist es hier! Und zauberhaft ist es ebenso.
Die kleine Straße "Møllestien" - ein echtes Kleinod im Zentrum von Aarhus.
Die Wohnbebauung am linken Ufer der Aarhus Å wird gesäumt von einer Fotoausstellung zum "Habitat Aarhus".
Anders, wesentlich großstädtischer, ist es direkt am Fluss Aarhus Å. Und doch: Auch hier bringt es Spaß, entlang zu flanieren. Am linken Ufer des Flusses ist es autofrei. Und man hat auf vielen Tafeln eine umfassende Fotoausstellung über das "Habitat Aarhus", als die Natur in Aarhus, installiert - interessant und sehenswert.
Unterwegs im "Latinerkvarteret", dem Latiner-Quartier, einem der ältesten Stadtviertel von Aarhus. Hier gibt es viel Platz, um sich wohl zu fühlen.
Nur ein paar Ecken weiter wird es dann wieder hyggelig, aber so richtig: Im Quartier "Latiner-kvarteret", dem Latiner-Viertel. Wieder sind wir in einem wahrhaft zauberhaften Viertel gelandet. Individuelle Cafés und kleine Geschäfte wechseln sich hier ab mit Künstlerateliers und Bioläden - eine gewisse alternative Szene. Allerdings auf hohem Niveau, fast schon edel-alternativ, oder so. Und doch: Schön ist es hier, richtig schön!
Spektakuläre Wohnarchitektur in Eisberg-Form im alten Hafengebiet von Aarhus: Das Quartier "Aarhus Ø".
Im Aarhus Ø wohnt man teilweise direkt am Wasser der Ostsee - eine schöne Promenade inbegriffen.
Einen strammen Fußmarsch außerhalb des Stadtzentrums kann man dann eine völlig andere Wohn-Atmosphäre besichtigen. Moderne - ja, supermoderne Wohnviertel hat man in einem früheren Hafengebiet gebaut. In eigentlich allen Hafenstädten der Welt passieren ja solche Gebietsumwandlungen (im heimischen Hamburg baut man ja die "Hafencity" mit ebenfalls vielen interessanten architektonischen Einfällen). Und noch findet man im Quartier "Aarhus Ø" in Aarhus viele Großbaustellen - aber doch: Für Freunde der modernen Architektur ist ein Besuch im "Ø" ein Muss. Es entstehen hier viele, teilweise auch sehr große, wuchtige Wohnhäuser. Teilweise findet sich auch spektakuläre Architektur. Besonders markant: Die Gebäude, die an der vordersten Wasserlinie, die der Form von Eisbergen nachempfunden sind. Echte Eisberge gibt es in Aarhus nicht - sooo weit im Norden sind wir hier dann doch nicht. Aber uns beeindruckt diese großzügige und großstädtische Wohnbebauung sehr. Insgesamt ein spektakuläres Quartier!
All das zeigt: Aarhus ist eine wirklich sehr vielseitige Stadt! Es bringt Spaß, die Stadt zu erkunden und sich dabei einfach treiben zu lassen!
Und doch: Vielleicht die größte Stärke von Aarhus ist womöglich die Kultur. Zumal in diesem, für die Stadt besonderem Jahr 2017 als Europäische Kulturhauptstadt. Fast einen kompletten Tag verbringen wir schon allein in dem wirklich sensationellen Kunstmuseum ARoS. Wir sind fasziniert!
Manchmal ist es ja ganz schön, wenn Kunst so groß und komplex ist, dass man sich nicht angemessen fotografieren kann: "Valkyrie Rán" von Joana Vasconcelos im Foyer des Museums ARoS.
Während der Zeit unseres Aufenthalts wird man schon allein beim Betreten des Museums ARoS von einem derart gewaltigen... ja... gewaltigen "Etwas" in der Vorhalle empfangen, dass es einen gleich in den Bann schlägt. Die portugiesische Künstlerin Joana Vasconcelos hat hier ihre "Valkyrie Rán" platziert - eine "Walküre" also, ein weibliches Geistwesen. Ein in der Tat sehr weiblich wirkendes, riesiges, kunterbuntes, glitzerndes, handgenähtes, ganz weich wirkendes und doch straffes "Etwas". Man kann sich (mit Spaß dabei) ausgiebig damit beschäftigen, was hier wohl was sein soll... Und dieses "Etwas" ist derart gigantisch über fast alle Etagen des Gebäudes, dass wir umgehend an Karl Valentin denken müssen. Ja - Karl Valentin! Mit seinem Zitat: "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit". Wir können es uns nicht im Geringsten vorstellen, wie viele Stunden Arbeit wohl in diesem gewaltigen Kunstwerk wirklich stecken: 1 2 3 4 5 6 7 Installation. Faszinierend!
Auf dem Dach des Aarhuser Museums ARoS: Ein begehbarer Ring in allen Regenbogenfarben als Installation des Künstlers Olafur Eliasson.
Der Regenbogenring "Your personal rainbow" auf dem ARoS aus der Nähe betrachtet - von außen. Man hat auch einen großartigen Blick über die Stadt.
Trotzdem: Unser erster gezielter Weg im ARoS führt uns (natürlich!) nach oben, auf das Dach des Museums. Nicht nur, dass man von dort einen tollen und weiten Blick über die Stadt Aarhus hat. Nein, das auffälligste und spektakulärste an dem Kunstmuseum ist dann direkt über einem angebracht: Der große, begehbare Ring "Your rainbow panorama" mit ca. 50 m Durchmesser - ein spektakuläres Werk des isländisch/dänischen Künstlers Olafur Eliasson.
Begibt man sich in diesen großen Ring hinein, der in dem Kreis durch gefärbtes Plexiglas alle Regenbogenfarben enthält, und lässt die Farben mit ein wenig Ruhe auf sich wirken, dann erlebt man überraschende Ausblicke und Einsichten. Das Gehirn fängt an, einem in der Farbwahrnehmung kleine Streiche zu spielen - fast pausenlos. Man nimmt Farben irritierend anders wahr, als sie eigentlich in Wirklichkeit sind - so war ich bei einem Treppenaufgang in hellblauer Umgebung sicher, dass dieser rosa bemalt ist. Ein Foto zeigt mir später: Nein - er ist schneeweiß bemalt. Die Kamera ist unbestechlich - mein Gehirn ist es offenbar nicht.
Die Magie der Farben - über den Dächern von Aarhus! Rundgang im "Your personal rainbow" von Olafur Eliasson.
Für Fotografen ist es ein spannendes Feld, hier in diesem Ring mit Farben und Perspektiven zu spielen. Eine Dreiviertel Stunde lang halten wir uns allein in "Your rainbow panorama" auf. Ein tolles Meisterwerk des mittlerweile weltberühmten Künstlers Olafur Eliasson! Einer Infotafel zufolge dauerte dieses Kunstwerk fünf Jahre, von 2006-2011.
Nachts wird der Ring dann von innen beleuchtet. Also gibt es in Aarhus auch in der Nacht ständig einen Regenbogen... In der Tat: Hier ist Aarhus wirklich bunt - wie zu Beginn dargstellt. Mein erster Gedanke, dass dies doch ein etwas simples Werk ist, verflüchtigt sich schnell, als ich mich dem Farbenrausch erst einmal hingebe. Vielleicht leigt die Genialität, wie ja so oft, gerade in dem einfachen Konzept?
In Aarhus gibt es in jeder Nacht auch einen sichtbaren Regenbogen - auf dem Dach des Kunstmuseums ARoS. Und wenn man in das Gebäude hineinlugt, sieht man einen leuchtenden Teil der "Valkyrie Rán" von Joana Vasconcelos.
Aber auch sonst hat das Museum ARoS viel zu bieten. Eine Zeitlang versuchen wir noch, das "Etwas", also die Walküre im Foyer zu ergründen. Aber auch die Ausstellungen schlagen uns in ihren Bann. Zwei Etagen beschäftigen sich mit der Konzept-Ausstellung, der Trienale "The Garden" - zu der es im Rahmen der Kulturhauptstadt moderne Kunstwerke auch noch in Teilen der Stadt und an der Küstenlinie von Aarhus gibt. Diese werden wir am letzten Tag unseres Aufenthaltes noch etwas erkunden - leider wieder im Nieselregen.
Wie ein schwebender Hauch aus Wassertröpfchen mitten im dunklen Raum: "Beauty" von Olafur Eliasson im ARoS.
Aber jetzt, hier im ARoS gibt es viel zu entdecken. So begegnen wir zu unserer Freude prompt noch einmal einem Kunstwerk von Olafur Eliasson - man betritt einen völlig schwarzen, abgedunkelten Raum, in dem ein von sehr feinen Düsen versprühter, von Scheinwerfern beleuchteter, hauchdünner "Wasservorhang" zu Boden, ja: gleitet. Durch Bewegungen von Personen im Raum, durch Körperwärme gerät dieser "Hauch von Wasser" in leichte Bewegungen. Und auch hier tauchen Regenbogenfarben auf - auch, wie ein Hauch. Wieder ein genial simples Konzept - und wieder faszinierend! Und der Name passt: "Beauty".
Und plötzlich steht man mitten in Tschernobyl - in der Installation "Chernobyl" von Diana Thater im ARoS.
Auch ein Kunstwerk der Amerikanerin Diana Thater nimmt uns ein. Man wird beim Betreten des Raumes etwas überrumpelt und wird als Schattenwurf mitten hinein in ruinöse Gebäude von Tschernobyl projiziert. Au Backe! Am besten, man winkt dann etwas schüchtern - und es ist doch ein irritierenden starkes, beklemmendes Gefühl, plötzlich mitten in Tschernobyl zu sein. Dies lässt sich hier wohl nicht vermeiden - und das macht funktionierende Kunst sicherlich auch aus...
Dies nur noch als zwei Beispiele von Kunstwerken, die uns dort im ARoS begegnen und, wie viele andere Exponate auch, uns begeistern. Erst abends um kurz nach 17 Uhr verlassen wir das Museum. Ziemlich erschlagen verlassen wir das Gebäude - vor allem aber, weil wir müssen. Und das ist der einzige Kritikpunkt am ARoS: Eine Öffnungszeit bis gerade mal 17 Uhr ist diesem riesigen Museum und dem Status der Europäischen Kulturhauptstadt 2017 nicht ganz angemessen, finden wir beide übereinstimmend... Insgesamt ist das ARoS allerdings wirklich eine Wucht - selbst, wenn man bestenfalls durchschnittlich Kunstinteressiert ist. Wie ich, zugegebenermaßen...
Ein Teil der "Garden - The Future" im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt 2017, direkt an der Ostseeküste. Ein Ausschnitt des unbetitelten Werks der Künstlerin Katharina Grosse.
Kunst an der Ostseeküste von Aarhus: "Be-hide" von Alicja Kwade. Dem Betrachter stellt sich die Frage: Ist das ein Spiegel - oder ein Fenster?
Und nicht zu vergessen: Das ARoS ist ja nur ein einziges von vielen Museen in Aarhus. Direkt nebenan befindet sich dann noch eine große, moderne Musikhalle, "Musikhuset Aarhus" - zusammen mit dem "Ridehuset" bildet dieses Dreieck sozusagen ein Kulturzentrum der Stadt. Die Kunstinstallationen, vor allen Dingen direkt an der Ostseeküste aus Anlass des Kulturjahres haben wir noch ausgiebig genossen. Schade jedoch, dass das Wetter während unseres ganzen Aufenthalts nur kurzzeitig mitspielt.
Aarhus hat noch ein ganzes Bündel an weiteren Museen zu bieten - unsere Zeit reicht bei Weitem nicht aus, um dem breiten Angebot auch nur annähernd gerecht zu werden. Bei einigen Angeboten finde ich es nicht soo schlimm (Museum der Antike, Naturgeschichtliches Museum, Frauenmuseum), bei anderen bedaure ich es sehr, dass die Zeit nicht reicht (Wikingermuseum, Den Gamle By - Altstadtmuseum, Okkupations-Museum der Deutschen Besatzung 1940-45 - zu meinem eigenen Erschrecken muss ich dabei feststellen, dass ich nur sehr, sehr wenig über die Zeit der deutschen Besatzung in Dänemark weiß). Womit auch nur einige der Museen von Aarhus genannt sind.
Die Gewächshäuser im Botanischen Garten von Aarhus sehen ein wenig nach Science Fiction aus - und sind Teil des Wissenschaftsmuseums der Stadt.
Hui - von diesen riesigen Victoria-Seerosen im Gewächshaus in Aarhus sind wir wirklich beeindruckt! Im Internet kann man Bilder finden, bei denen Menschen auf diesen metergroßen Blättern stehen.
Dem Botanischen Garten statten wir allerdings ein Besuch ab - und lassen uns in Aarhus in den Gewächshäusern mit dem Wissenschafts-museum in eine tropische Welt mitnehmen. Erfreuen uns an der großen Kakteen-Sammlung dort. Und zum Beispiel an den unfassbar großen Victoria-Seerosen. Unserem Willen, Eintritt zahlen zu wollen, schenkt hier am späten Nachmittag niemand weiter Beachtung - das finden wir aber auch nicht soo schlimm. Vom Botanischen Garten aus lugen wir dann noch ein wenig auf das Freiluftmuseum "Den Gamle By" - die Altstadt. Genauer schauen wir dieses Museum aber nicht an. Schade - die Zeit reicht nicht.
Von dem Künstlerzentrum "Godsbanen" erlauben wir und nur eine kurze Ansicht von außen.
Das "alternative Künstler-zentrum" Godsbanen (dem früheren Güterbahnhof) streifen wir dann nur kurz am Rande. Schade: Nach Stadtrundgang und Botanischem Garten reicht unsere Energie nicht mehr für eine näheres Kennenlernen der Anlage. Auch hier wäre uns Kultur pur begegnet: Kunst- und Kulturproduktionsstätten für jedermann und -frau finden sich hier.
Vielfältig, lecker und locker geht es zu im Aarhus Street Food Market.
Nicht versäumen sollte man sicherlich auch einen Besuch im Aarhus Street Food Market, direkt neben dem Busbahnhof (Rutebilstation). Völlig ungezwungen geht es hier zu - man setzt sich einfach an irgendeinem Tisch dazu, kann gar nicht vermeiden, ins Gespräch zu kommen, jung (in der Überzahl) und alt (gar nicht so wenige) sitzen völlig bunt gemischt beieinander. Eine sehr angenehme Art.
Ein interessanter Bau ist das Moesgaard-Museum etwas südlich von Aarhus. Aber auch hier schauen wir uns das Gebäude nur von außen an - unsere Zeit reicht leider nicht für eine Besichtigung des Museums.
Das Pultdach des Moesgaard-Museum ist öffentlich zugänglich für jeden. Und wäre das Wetter etwas klarer, wäre der Blick vom Dach sicherlich noch schöner.
Einen leider eher unangemessen kurzen Blick werfen wir dann auch auf das Moesgaard Museum, 20 Minuten südlich von Aarhus (dem Auto sei Dank, denn ohne Auto ist das "MOMU" kaum erreichbar - erst nicht bei dem Regen). Dort sind historische Funde Dänemarks aus Altstein- und Wikingerzeit ausgestellt - aber wir werfen, bereits auf dem Rückweg befindlich, im prasselnden Regen nur einen kurzen Blick auf die außergewöhnliche Architektur des Gebäudes. Auf dem öffentlich begehbaren "Pultdach" kann jeder, der will, dem Museum aufs Dach steigen, bis auf 21 m Höhe. Dafür reicht unsere Zeit zwar locker, aber ansonsten nicht zu einem Besuch im MOMU.
Dafür laden wir uns allerdings am Sonntag-Vormittag, vor der Rückfahrt, noch bei der Dänischen Königin ein.
Nun gut - die Königin ist nicht anwesend auf ihrer Sommerresidenz Schloss Marselisborg im Süden von Aarhus, natürlich am Kongsvej Nr. 100 (also am Königsweg Nr. 100). Und eigentlich ist das auch ganz gut so. Denn bei Abwesenheit der königlichen Familie ist das Gelände frei zugänglich für jeden. Das Schloss selber kann zwar auch dann nicht besichtigt werden, aber der natürlich sehr gepflegte Schlosspark im englischen Stil ist wunderschön. Nur, weil der Regen beständig zunimmt, halten wir uns hier nicht richtig lange auf. Und außer uns sind es bei dieser Witterung vielleicht auch nur zwei Hände voll anderer Personen, die sich hier aufhalten.
Das Schloss Marselisborg in Aarhus, Sommerresidenz der königlichen Familie. Und bei deren Abwesenheit ist das Gelände frei zugänglich.
Königliche Kunst im Park des Schlosses Marselisborg: Die Statue "Torso", geschaffen von Prinz Henrik von Dänemark.
Außer dem Park selber gibt es Kunst zu sehen - sogar königliche Kunst. So hat der (im Februar 2018 verstorbene) Prinz Henrik Skulpturen im Park platziert, die von enormen künstlerischen Fähigkeiten zeugen. Und während Kunstexperten sich über den Kunststil des Prinzen streiten, gefallen mir die Statuen des Prinzen einfach...
Der Park von Schloss Marselisborg bietet viele schöne Sichtschneisen.
Bemerkenswert, ja, ich finde - sehr bemerkenswert: Kommt man zu dem Schloss und dem ganzen Anwesen Marselisborg, so sieht man keine Panzer, keine schwer-bewaffneten Soldaten, keine Schutzmauern mit Stacheldraht, nicht mal eine Wache belegt das Wachhäuschen am Eingang. Nichts dergleichen - gut, immerhin einen Zaun um das Gelände gibt es. Und wahrscheinlich gibt es Überwachungskameras, bei genauerem Hingucken konnte ich allerdings keine finden. Das ist schon ganz anders, als am Schloss Bellevue in Berlin, wenn der Bundespräsident nicht anwesend ist. Mir gefällt diese entspannte skandinavische Art der Königshäuser gut. Auch, wenn ich kein Fan von Königen und Königshäusern bin: Diese offene Art symbolisiert ja nicht zuletzt Vertrauen in die eigenen Mitbürger.
Als ich angefangen habe, mich ein wenig mit Aarhus zu beschäftigen, fragte ich mich ja erstmal: Europäische Kulturhauptstadt, schön und gut! Aber was hat Aarhus denn sonst eigentlich so zu bieten? Eigentlich hatte ich gar keine Ahnung.
Einer der Prospekte, den mir die junge Dänin auf der Reisemesse in die Hand gedrückt hatte, nannte kurz und knapp "10 Gründe für einen Besuch in Aarhus in 2017". Von den dort aufgezählten Punkten haben wir in unseren vier Tagen gerade mal zwei kennengelernt. Und doch wissen wir genau: Es gibt mehr, viel, viel mehr als zehn Gründe, Aarhus zu besuchen - und das auch nach 2017.
Aarhus drängt sich einem nicht auf, gibt sich eher zurückhaltend. Aber wenn man sich Zeit nimmt, die Stadt zu entdecken, dann birgt sie wirklich viele, zuweilen bunte Überraschungen. Selten habe ich eine Stadt so sehr unterschätzt - und im Nachhinein ist mir das etwas peinlich.
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