Meine Empfehlungen
im Internet:
Schöne Wohngebäude in der "Adelgatan" in Lund - Südschweden, wie aus dem Bilderbuch.
Es ist nur ein kleiner Hopser aus der drittgrößten Stadt Schwedens, Malmö, hinaus nach Lund. Und schon ist man in einer anderen Welt angekommen. Grund genug für einen Tagesausflug von Malmö nach Lund.
Dort, in Malmö, habe ich mich einige Tage einquartiert, um Malmö selber, aber auch die Umgebung in diesem Sommer 2016 ein wenig kennen zu lernen, zu erkunden (s. hier meinen Reisebericht Malmö). Und zu dieser Umgebung von Malmö gehört eben Lund. 17 km nordöstlich der drittgrößten Stadt Schwedens gelegen ist man von Stadtzentrum zu Stadtzentrum am schnellsten mit dem Zug in Lund: Exakt Elf Minuten Zugfahrt mit dem Öresundståg (also dem Öresundzug) - schnell, unkompliziert, angenehm.
Der Bahnhof "Lund Central", der Hauptbahnhof der Stadt Lund.
Und, ruckzuck, hat man das Gefühl, mitten in der schwedischen Provinz gelandet zu sein. Nun tobt in Malmö ja auch nicht gerade das Leben (anders, als im dänischen Nachbarn Kopenhagen), aber doch hat Malmö ein durchaus großstädtisches Flair. Wenn man dann in Lund aus dem Zug steigt, dann fängt einen schnell das Gefühl ein: Hier ist alles ganz ruhig, ganz gemütlich. Und ganz hübsch.
Einen Plan, was ich hier eigentlich machen und sehen will, habe ich nicht. Keine Informationen, was es hier zu sehen gibt. Nicht mal im Internet habe ich geschaut, was Touristen empfohlen wird. Ich bin also völlig ahnungslos, wohin ich mich begebe. Lediglich im Hinterkopf habe ich den Gedanken, dass ein gute, geschätzte Freundin, in Göteborg gebürtig, mir vor mehreren Jahrzehnten immer wieder mal sagte, dass Lund eine "ganz zauberhafte" Stadt sei. Und immerhin bin ich in meinem auch schon lange zurückliegenden Studentenleben zweimal schwedischen Studenten begegnet, die in Lund studierten - begeistert von der Stadt waren und sich darüber wunderten, dass ich die schöne Stadt Lund überhaupt nicht kannte.
Das soll heute anders werden! Diese Referenzen sind aber auch schon alles, was ich an Wissen mitnehme, als ich mich heute morgen in den Zug nach Lund setze. Also hinfahren nach Lund, einfach so. Es wird schon alles schief gehen, ich werde die Stadt schon "lesen" können und mich zurecht finden.
Genau so ist es dann auch: Vom Bahnhof aus gibt es eigentlich nur eine Richtung, in die man sinnvollerweise geht und die nach "Innenstadt" aussieht. Es gibt auf dem Weg dann den einen oder anderen hübschen Jugendstilbau, es geht in eine hübsche, verkehrsberuhigte Einkaufsstraße, die sich ein wenig hinzieht und nach einem Abzweig eigentlich immer einladender wird - und nach exakt zehn Minuten stehe ich auf dem Stortorget, also dem "Großen Platz" der Stadt mit dem historischen Rådhus, also dem Rathaus. Direkt daneben die Touristeninformation - in die ich als allererstes stürme. Als fast einziger Tourist momentan. Eine fast unüberschaubar große Masse an meist kostenlosem Informationsmaterial zeigt mir: Hier gibt es offenbar einiges zu sehen und zu tun.
Auf dem Weg in das Stadtzentrum begegnet man schönen Jugendstil-Bauten.
Die Einkaufsstraße "Lilla Fiskaregatan" auf dem Weg ins Stadtzentrum von Lund.
Für meinen Tagesausflug lasse ich mir aber nur einen verblüffend großzügigen Stadtplan aushändigen und ein verblüffend dickes und großformatiges Heft "Visit Lund" mit verblüffend viel Werbung und ebenso verblüffend wenigen konkreten Informationen, was man denn in Lund gesehen haben sollte. Die Idee, mir noch einen kleinen Flyer auf Deutsch "Lund zu Fuß" zu schnappen ist da besser: Dort finde ich die konkretesten und kompaktesten Hinweise für meinen Tag. Insgesamt ist man wirklich nicht kleinlich mit solchen Infos hier in Schweden. Und ausgesprochen freundlich obendrein.
Das Rathaus am "Stortorget" (dem "Großen Platz") im historischen Stadtzentrum von Lund. Und die zahlreichen hölzernen Liegestühle links auf dem Platz sind einfach sehr einladend.
Von dieser Aktion und der... nun ja, langen, anstrengenden Anreise ziemlich erschöpft, lasse ich mich erstmal eine Weile auf einem der zahlreichen, hölzernen, breiten Liegestühle vor dem Rathaus nieder. Einfach zu einladend! Und, nun gut, ich möchte mir auch den Stadtplan ein wenig einprägen und mal durch das Heft blättern, was es zu sehen gibt. Schnell merke ich auch auf diesem angenehmen Platz: Das Leben hier hat einen ganz anderen Takt, als in meinem heimischen Umfeld üblich. Man trifft sich zufällig, hält ein Pläuschen, und geht wieder seiner Wege. Einige Male beobachte ich so etwas. Was für eine freundliche Atmosphäre!
Ja, man trifft sich in Lund offenbar "einfach so". Ein paarmal beobachte ich das. Dafür ist Lund offenbar klein genug. So etwas mag ich, so bin ich aufgewachsen. In meiner jetzigen Heimatstadt Hamburg passiert das viel zu selten - und vielen scheint die Anonymität dort wichtiger zu sein. Bei mir hat Lund damit aber ganz schnell einen Sympathie-Punkt gesammelt.
Die Lage von Lund ist in der Provinz Skåne (auf deutsch Schonen), der südlichsten Provinz Schwedens. 87.000 Menschen leben in der Stadt Lund zur Zeit meines Besuchs. Wobei die Stadt ein rasantes Wachstum aufzuweisen hat (1970 waren es noch 52.000). Dieses Wachstum ist vor allem der Universität geschuldet - sage und schreibe 47.700 Studierende gehören zur Universität Lund, plus 7.500 Mitarbeiter. Einige hiervon sind zwar im Campus in Malmö und Helsingborg aktiv, aber die große Masse studiert und arbeitet natürlich hier in Lund. Da kann man mit Fug und Recht von einer Studentenstadt sprechen! Neben Uppsala (das ich im Januar 2011 auch mit einem Tagesausflug besuchte - hier mein kleiner Absatz über Uppsala als Teil des Reiseberichts Stockholm) gilt Lund heute als die bedeutendste Universität von Schweden - es ist doch interessant, dass es nicht die großen Städte Stockholm, Göteborg und Malmö sind, die größte Bedeutung in Schweden haben.
Aber auch Historie hat Lund zu bieten, und das jede Menge. Bereits im Jahr 990 wurde Lund gegründet und gilt als älteste Stadt Schwedens. Potzblitz - das habe ich ja noch gar nicht gewusst! Folgerichtig begann man im Jahr 1104 mit dem Bau des großen Doms zu Lund im romanischen Stil. Eine Top-Sehenswürdigkeit, die ich mir sicherlich nicht entgehen lassen werde. Im 13./14. Jahrhundert galt Lund als die bedeutendste Stadt von... Dänemark. Erst seit dem Frieden von Roskilde im Jahr 1658 gehört Lund mit der ganzen Provinz Schonen endgültig zu Schweden. Für knapp zwei Jahre im 18. Jahrhundert war Lund gar Regierungssitz von Schweden. Das ist doch eine ganze Menge Wichtigkeit für eine nicht gerade übermäßig große Stadt! Man wandelt hier also auf sehr historischem Boden.
Der Dom zu Lund - ein wuchtiges, eindrucksvolles Bauwerk.
Wirtschaftlich große Bedeutung haben einige Industrie-betriebe, die Wahrschein-lichkeit, dass Sie ein Produkt aus Lund in Ihrem Kühlschrank stehen haben, ist nicht gering: Die Firma TetraPak hat jedenfalls ihren Stammsitz in Lund. Aber ansonsten haben sich, passend zur Universität, vor allem Firmen auf einem Wissenschaftspark angesiedelt, seinerzeit dem ersten dieser Art in Schweden. Das zeigt ja gleich wieder die zentrale Bedeutung der Universität in Lund.
Nachdem ich den durchaus überschaubaren Stadtplan einigermaßen verinnerlicht habe und in dem Infoheft etwas herumgeblättert habe, vertreiben einige Regentropfen mich aus meiner gemütlichen, hingelümmelten Position vor dem Rådhus. Wie schade - hier hätte ich auch gut den Tag verbringen können und einfach gucken können, wie das Leben hier so läuft. Aber egal: Die Papiere verschwinden im Rucksack, und rauf jetzt, auf die Füße.
Glücklicherweise regnet es sich nicht ein. Kaum habe ich mich aufgerappelt, hört das Getröpfel schon wieder auf, ich gehe die paar Meter zum Dom. Im Zentrum liegt hier alles nah beieinander.
Blick hinaus zu den Türmen des Doms zu Lund. Außer der schwedischen Flagge findet sich vor dem Dom auch die dänische Flagge: Lund war lange Zeit eine der wichtigsten dänischen Städte.
Was für ein gewaltiges Bauwerk, der älteste Dom Skandinaviens. Für diese doch eher kleine Stadt wirkt der Dom irgendwie hoffnungslos überdimensioniert (irgendwie auch eine Parallele zu Uppsala) - aber die Wucht des Doms drückt eben auch seine historische Wichtigkeit aus. Der Sandsteinbau sieht etwas bunt aus, sicherlich eine Folge von einigen Renovierungen im Laufe der Zeit.
Innenansicht des Doms zu Lund.
Ende des 14. Jahrhunderts installierte man diese astronomische Uhr im Dom zu Land.
Meine Kamera hat nicht genügend Weitwinkel, um den Dom bei der Randbebauung in voller Größe aufnehmen zu können. Ein Effekt, den ich noch nicht so oft hatte. Man sollte es keinesfalls auslassen, das Innere des Doms zu besichtigen. Auch die Krypta ist einen Blick wert, wie auch die große und schöne astronomische Uhr. Insgesamt ein beeindruckendes Bauwerk!
Teile der Randbebauung des Doms.
Auch in der unmittelbaren Umgebung des Doms findet man eindrucksvolle Bauwerke, deren Bedeutung mir teilweise gar nicht klar ist - die aber in ihren Baustilen vor allem eines signalisieren: wuchtige Wichtigkeit.
Direkt neben dem Dom findet man auch die ersten und ältesten Gebäude der Universität. Auch diese Gebäude: Bedeutungsschwer und eindrucksvoll. Großartige Ensemble findet man dort. Es bringt mir Spaß, dieses historische Zentrum zu erkunden. Fast habe ich dabei das Gefühl, hier ehrwürdige Geschichte zu atmen.
Am Rande des Universitätsplatzes, das "Universitetshuset", die Hauptverwaltung der Universität.
Schön und fast zugewachsen: Der Eingangsbereich der Universitätsbibliothek.
Die "Gamla Kirurgen", die Alte Chirurgie, auf dem Universitätsgelände - erbaut 1867.
Es ist gerade 12 Uhr durch - und ich habe schon längst das Gefühl, dass dieser kleine Ausflug nach Lund extrem lohnend ist.
Zeit, sich mal ein wenig in der Umgebung des wichtigen Zentrums der Stadt umzuschauen, die mittelalterlichen Wohngebiete ein wenig kennen zu lernen. Schon längst habe ich bemerkt, dass nahezu die gesamte Innenstadt von Lund fast autofrei ist - zumindest von jeglichem Durchgangsverkehr befreit ist. Das erzeugt im Zentrum eine sehr angenehme, ruhige Atmosphäre. An allen Ecken und Ende begegnen mir jedoch Fahrradfahrer. Lund scheint eine ausgeprägte Radfahrer-Stadt zu sein. Im Internet lese ich, dass täglich 22.000 Radfahrer die Stadt queren - jeder vierte Einwohner von Lund. Aber das bietet sich bei einer solchen Stadtgröße mit den zahlreichen Studierenden und erst recht jetzt im Sommer ja auch an.
Im Plattdeutschen nennt man ein solch kleines Geschäft einen "Höker" - das hier in Lund ist der "Hökeriet", der älteste Kolonialwarenladen in einem Gebäude von 1815.
Schöne alte Wohnhäuser in Lund.
Die Innenstadt macht das nur noch angenehmer. Richtig schön wird Lund aber vor allen Dingen in den alten Wohngegenden. Diese vielen kleinen Häuschen - wirklich entzückend. Erstaunlich oft sieht man hier Häuser in Fachwerk-bauweise. Hierdurch lässt sich wohl der frühere Einfluss durch norddeutsche Bauweisen auf die Stadt erkennen. Ich laufe in der Tat durch zauberhafte Straßen - meine Freundin hat damals, vor Jahrzehnten, wirklich recht gehabt. Eine wirklich wunderschöne kleine Stadt! Alles strahlt eine große Ruhe und viel Frieden aus. So friedlich möchte ich auch leben, zumindest wenn ich alt bin, also noch älter, als jetzt - denke ich, immer wieder einmal an einem Flecken, der mir wirklich gefällt.
In der wunderschönen "Hjortgatan" in Lund wachsen die Malven teilweise bis zu den Dächern der Wohnhäuser.
Aber, mama mia, was für ein Gedanke: Lund ja nun wirklich ganz und gar keine Seniorenresidenz - sondern viel mehr eine Stundentenstadt und entsprechend quirlig. Also: Ab zum modernen Unibereich!
Mal schauen, was dort für ein Treiben herrscht.
Was dort für ein Treiben herrscht??? Kurz gesagt: Gar keines!
Das Universitätsviertel in Lund hält gleich zwei große Überraschungen für mich bereit: Zum einen die enorme Größe, zum anderen die totale Ruhe.
Die historischen Gebäude der Uni im Zentrum haben mich ja schon beeindruckt. Aber jetzt denke ich so einige Male, als ich mich an der Universität Lund in dem modernen Universitätsviertel nähere und dort hindurch streife: Junge, Junge, hier wird geklotzt und nicht gekleckert! "Großzügigkeit" erscheint mir eher eine Untertreibung für das, was man hier offenbar auf der grünen Wiese als Universitäts-Campus hochgezogen hat. Ein riesiges, weitläufiges Gelände, nur für die Uni, mit modernen Instituts-Gebäuden - und auch viel Grün. So etwas habe ich zuvor noch nie gesehen. Wenn ich mir anschaue, wie sich die Uni z.B. in meiner Heimatstadt Hamburg sehr mühselig zwischen Wohngebiete zwängt, dann bekomme ich hier das Gefühl: Hier ist man nicht verzagt, hier wird Bildung einfach mal so wichtig genommen, dass man dafür richtig massiv investiert. Bildung - ernst genommen: Hier in Lund ist das für mich mal so richtig greifbar. Hier will man etwas erreichen - das macht richtig Eindruck auf mich!
Ein imposantes Gebäude der Fakultät für Naturwissenschaften der Uni Lund: Das Astronomie-Haus.
Ein großer, moderner Komplex: Das "BMC", also das Biomedizinische Zentrum der Universität Lund.
Wissen ist sicherlich das größte Kapital des Landes. Kein Zweifel: Irgendwann wird es sich richtig auszahlen, dass man hier in die Bildung in junge Menschen investiert.
Nur... Wo sind sie denn nur, diese jungen Menschen? Alles wirkt hier wie ausgestorben. Sind die alle in Ferien? Haben die nichts zu tun? Wie komisch ist das denn? Nun gut - es ist Anfang August und die vorlesungsfreie Zeit läuft. Aber... wenn ich da zurückdenke an meine eigene Studienzeit, da war die vorlesungsfreie Zeit immer die Hauptzeit des Studiums, in schöner Regelmäßigkeit standen richtig wichtige Prüfungen an, alle Stundenten waren vor Ort, es herrschte reges Leben, auch in der vorlesungsfreien Zeit.
Aber hier? Gut eine Stunde laufe ich in diesem neuen Campus herum - und sehe nur rund zwei Hände voll Menschen. Über 40.000 Studierende - und alle unsichtbar, oder was? Vielleicht sitzen die ja auch ganz brav zu Hause und lernen (so, wie ich es in der vorlesungsfreien Zeit zuweilen sehr verbissen machte...)?
Ein Studentenwohnheim und die Umgebung: Es gibt viel Grün im neuen Universitätsviertel der Uni in Lund.
Blick zum Gebäudekomplex "Ingvar Kamprad Designcentrum" der Uni Lund.
Ich habe keine Ahnung, was hier los ist, bzw. was hier NICHT los ist. Diese menschenleere Umgebung beeindruckt und verstört mich zugleich. Von wegen, studentischer Betrieb, Trubel, Kaffeetrinkende und relaxt plaudernde Leute. Ist mein Bild vom Studentenleben als solches längst überholt, antiquiert?
Aber, wie auch immer: Einen Rundgang durch dieses Viertel sollte man in Lund nicht auslassen. Denn: SO geht moderne Bildung und Ausbildung!
Zeit für eine Pause und etwas weniger Herumgelaufe. Also: Ab jetzt, in den Park! Als naheliegender Park bietet sich vom Univiertel aus der "Botaniska trädgården" (den botanische Garten) an. Der Eintritt ist sogar frei, wie schön, und ein tolles Café gibt es auch. Immerhin bin ich hier auch wieder unter Menschen. Zudem reißt der Himmel immer mehr auf, ein schöner Sommertag bahnt sich seinen Weg. Kurzum: Ich fühle mich einfach wohl hier im Botanischen Garten. Eine wunderbare Oase inmitten der Stadt - die doch eigentlich gar keine Oase braucht.
Es grünt so grün, wenn die Blumen des Botanischen Gartens von Lund blüh'n.
Ein einladendes Café im Botanischen Garten in Lund.
Auch der "Stadsparken" (also der Stadtpark) ist unbedingt einen Besuch und eine weitere Pause wert. Ebenfalls eine sehr schöne Anlage. Auffällig und sonderbar die Massen an jungen Leuten, die hier sind - und alle gebannt auf ihr Handy starren. Das Handy-Spiel "Pokémon Go" lassen herzlich grüßen und zieht hier alle in den Bann, hier scheint so eine Art Knotenpunkt zu sein. Aber davon verstehe ich nichts. Würden diese jungen Leute etwas von ihrem Umfeld bemerken, fänden sie es wahrscheinlich sonderbar, dass ich hier herumlaufe, ohne beharrlich auf mein Computer-Telefon zu starren. Aber diesen Spaß habe ich beinahe für mich allein.
Der Stadtpark von Lund empfängt einen mit einigen Springbrunnen und einem hübschen Pavillon.
Man trifft hier auf Schwäne und Graureiher: Blick über den See des Stadtparks Lund.
Ziel- und ahnungslos lasse ich mich danach noch eine Weile durch die Stadt treiben. Komme durch Wohngegenden aus den 60er/70er Jahren, die so auch in Pinneberg stehen könnten - aufgelockert gebaut und mit viel Grün.
Ein Wohngebiet im Südosten von Lund.
Hinter der Skåne Arena, einer großen Sport- und Veranstaltungshalle, stoße ich auf eine ganze Ansammlung von Sportplätzen, so wie ich es in Skandinavien schon öfters gesehen habe. Und, siehe da: Es gibt großen Besuch im kleinen Lund. Die Fussballer des FC Barcelona ist hier - nun ja, zumindest das "FCBEscola Camp", also ein Fussball-Schul Camp für Kinder in den Ferien, veranstaltet vom FC Barcelona. Dutzende Kinder sehe ich dem Ball hinterher jagen. Ob der große FC Barcelona hier wohl neue große Fussball-Talente findet?
Der große FC Barcelona zu Gast im kleinen Lund - mit seiner Fußball-Schule.
Ziemlich schnell habe ich bei meinem Herumlaufen auch die Ortsgrenze überschritten und bin im Grünen. Finde aber ohne weiteres Suchen wieder die Richtung zum Bahnhof.
Im Stadtzentrum gerate ich noch an einen großen Marktplatz, den "Mårtenstorget", teils modern gestaltet, dort bekomme ich das Gefühl, dass Lund nun doch keineswegs eine verschlafene, verträumte Stadt ist, hier parkt man sein Auto auf dem großen Platz, hier kauft man ein, hier schlendert man durch die schicke Markthalle von 1905 und trinkt dann noch einen Kaffee in einem der Cafés am Rande des Marktplatzes. Offenkundig ist es ja so, dass derzeit nicht viele Studierende in der Stadt sind. Vielleicht pulsiert hier ja sogar noch deutlich mehr Leben während der Semester?
Moderne Einkaufsgelegenheiten am "Mårtenstorget" in Lund.
Blick in die Markthalle "Saluhallen" von Lund: 1905 erbaut - heute modern gestaltet.
Als ich abends gegen sieben Uhr wieder die elf Minuten Zugfahrt zurück nach Malmö in Angriff nehme, bin ich mit dem Ausflug höchst zufrieden. Ein prima Tagesausflug! Lund ist allemal einen solchen Trip wert. Ob ich auch so zufrieden gewesen wäre, wenn ich hier zwei Tage oder sogar länger geblieben wäre? Ich bin mir da nicht so sicher... Möglich, dass es mir etwas lang geworden wäre, denn sooo viel hat Lund für den Touristen dann auch wieder nicht zu bieten. Obwohl: Immerhin gibt es in Lund Museen, viele große Museen. Vielleicht hätte ich es einfach auch toll gefunden, in Lund noch gemütlich in Cafés und Parks zu sitzen und dieses freundliche und gelassene Treiben zu betrachten. Vielleicht hätte mich diese ruhige, freundliche Stadt dann sogar noch süchtig gemacht?
Kurz vor der Fahrt zurück nach Malmö auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Lund. Die Züge fahren zu den Hauptverkehrszeiten alle drei bis fünf Minuten ab.
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